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Mainova erhöht Investitionstempo

Der Regionalversorger hat im ersten Halbjahr die Investitionen in die Dekarbonisierung und die Versorgungssicherheit gesteigert. Mit Blick auf die Energiewende wird weiter vermehrt Personal eingestellt.
01.10.2023

Der scheidende Mainova-Chef Constantin H. Alsheimer sieht das Unternehmen im laufenden Jahr weiterhin gut auf Kurs.

Das bereinigte Ergebnis der Mainova ist im ersten Halbjahr  auf 71,1 Mio. Euro (2022: 86,1 Mio. Euro) gesunken. Besonders in der Stromversorgung machte sich im die aktuelle Marktpreisentwicklung im Ergebnis bemerkbar, heißt es in der Pressemitteilung.

Dieses sank auf 13,1 Mio. Euro (-12,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Das Ergebnis in der Gasversorgung stieg von -9,6 Mio. Euro auf 17,0 Mio. Euro. Das Vorjahresergebnis war aufgrund der Auswirkungen der Energiekrise auf den Gashandel und der damit verbundenen extremen Beschaffungspreise außerordentlich belastet.

„Mainova ist ein kraftvolles Unternehmen. Das erste Halbjahr konnten wir mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abschließen. Wir haben massiv in die sichere Versorgung und in den Klimaschutz investiert“, betont der scheidende Vorstandsvorsitzende Constantin H. Alsheimer, der zum Jahresende an die Spitze der Thüga wechselt.

Hohe Beschaffungskosten im EDL-Geschäft

Auch der Rückgang im Segment Erzeugung und Fernwärme auf 23, O Mio. Euro (-16,0 Mio. Euro) sei m Wesentlichen auf einen positiven Effekt im Vorjahreszeitraum zurückzuführen. Das operative Fernwärmegeschäft blieb insgesamt stabil.

Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen ging aufgrund hoher Beschaffungskosten im Energiedienstleistungsgeschäft auf 6,2 Mio. Euro (-12,3 Mio. Euro). Bei den erneuerbaren Energien reduzierten sich die Ergebnisse aus dem Biomassekraftwerk sowie den Wind- und Solarparks, die im Vorjahreszeitraum von einem hohen Strompreis profitiert hatten.

Der Anstieg des Ergebnisses im Segment Beteiligungen auf 38,9 Mio. Euro (+12,6 Mio. Euro) resultierte im Wesentlichen aus höheren Ergebnissen einzelner Beteiligungen.

Mainova hat im ersten Halbjahr die Investitionen weiter erhöht

Der Regionalversorger hat im ersten Halbjahr die Investitionen deutlich auf knapp 200 Mio. Euro gesteigert, im laufenden Jahr sollen insgesamt 600 Mio. Euro investiert werden. Diese fließen schwerpunktmäßig in den massiven Ausbau des Stromnetzes, den frühzeitigen Kohleausstieg durch die Umrüstung des Heizkraftwerks West zu einem wasserstofffähigen Kraftwerk sowie den Neubau eines nachhaltigen Rechenzentrums in ökologischer Bauweise.

Bis 2040 will das Unternehmen klimaneutral sein. „Hierfür investieren wir allein in den nächsten fünf Jahren über zwei Milliarden Euro. Klar ist aber auch: Die vollständige Dekarbonisierung des Strom- und Wärmemarkts in Frankfurt macht noch deutlich höhere Investitionen erforderlich“, betont Alsheimer.

Mainova stellt weiter verstärkt ein

Für  geforderte, zügige Umsetzung der Energiewende würden Bürokratieabbau und schnellere Genehmigungen auf Bundes- und Landesebene genauso wie in den Kommunen immer wichtiger. „Vor allem auch für den Ausbau der städtischen Infrastrukturen bedarf es der Vereinfachung der Genehmigungsprozesse, wenn der Zeitplan eingehalten werden soll“, fordert Alsheimer.

Darüber hinaus bekräftigt er die Notwendigkeit von Fachkräften für die Umsetzung der anstehenden Herausforderungen. Die Mainova stellt weiter verstärkt ein. Entsprechend wuchs die Zahl der Beschäftigten zum 30. Juni 2023 auf 3.113 (+35) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Darüber hinaus startete Mainova ins neue Ausbildungsjahr 2023/24 mit 43 Auszubildenden und 19 dual Studierenden. Insgesamt bildet der regionale Energieversorger aktuell über 100 Auszubildende und über 60 dual Studierende in 13 Ausbildungsberufen und 11 dualen Studiengängen aus. (hoe)