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Mainova und Tennet treiben Stromnetzausbau voran

Die Digitalisierung und das Bevölkerungswachstum sorgen für einen stetig steigenden Strombedarf in der Rhein-Main-Region. Eine neuer Transformator und weitere Maßnahmen erhöhen nun die Leistung.
09.06.2022

Frank Rose, Bereichsleiter Stromnetze (von links), und Mirko Maier, Geschäftsführer der Mainova-Tochter Netzdienste Rhein-Main GmbH, Axel Schomberg, Stellvertretender Leiter der Tennet-Betriebszentren Deutschland, sowie Benedikt Pohli, Tennet-Projektleiter Umspannwerke / Frankfurt-Südwest, stellen den neuen, rund 260 Tonnen schweren Transformator der Tennet im gemeinsamen Umspannwerk Südwest in Frankfurt-Griesheim vor.

 

Mainova und der Übertragungsnetzbetreiber Tennet bauen gemeinsam das Stromnetz für die Region Frankfurt Rhein-Main weiter aus. Bis 2027 sollen die Netzkapazitäten um mehr als 500 Megavoltampere (MVA) und damit um rund 50 Prozent wachsen.

Dafür werden in den kommenden Jahren die Umspannwerke an den Haupteinspeisepunkten ausgebaut und die Stromleitungen in das Stadtgebiet Frankfurt verstärkt, heißt es in einer Pressemitteilung.
 

Hintergrund ist die zunehmende Nachfrage nach elektrischer Energie aufgrund des Wachstums der Wirtschaftsregion und der Digitalisierung. Neben der starken Zunahme an Rechenzentren, die in der Region eine enorme Strommenge verbrauche, erhöhe sich beispielsweise auch der Stromverbrauch durch die zunehmende Elektromobilität und des zu erwartenden Umstiegs auf Wärmepumpen. 

Ein wichtiger Meilenstein für die angestrebte Leistungserhöhung ist die Erneuerung des Umspannwerks (UW) Südwest in Frankfurt-Griesheim. Ein Kernstück dabei ist der neue Tennet-Transformator, der als sogenannter Direktkuppeltransformator die 380 Kilovolt (kV)-Ebene mit der 110 Kilovolt-Ebene verbindet. Der rund 260 Tonnen schwere Transformator wurde Mitte Mai über eigens dafür vorgesehene Bahnschienen, die bis auf das Gelände führen, angeliefert.

"100 Megavoltampere entsprechen einer Großstadt mit 100.000 Einwohnern"

„Die Maßnahme in Frankfurt-Griesheim trägt wesentlich zur Sicherung der Versorgungsqualität in der Metropolregion Rhein-Main bei“, sagt Axel Schomberg, Stellvertretender Leiter der Tennet-Betriebszentren Deutschland. Tennet investiere am Standort Frankfurt-Südwest insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag in die zukunftssichere Stromversorgung.

 „Durch Transformatorentausch und Verstärkung der Netzanbindungen im Umspannwerk Südwest steigt die Leistung im Frankfurter Netz ab 2024 um 100 Megavoltampere (MVA) – das entspricht dem Bedarf einer Großstadt mit 100.000 Einwohnern – auf dann 600 MVA“, ergänzt Mirko Maier, Geschäftsführer der Mainova-Tochter Netzdienste Rhein-Main GmbH, ergänzt:. Die Umsetzung erfolge im laufenden Betrieb.

Weitere Modernisierungsmaßnahmen in der Rhein-Main-Region

Neben dem neuen Transformator der Tennet erneuert Mainova im Umspannwerk Südwest unter anderem die 40 Jahre alte 110-kV-Schaltanlage. Eine dreifache Sammelschiene mit 27 Feldern nach neuestem Stand der Technik sorgt dann für noch höhere Versorgungssicherheit durch zusätzliche Redundanz.

Große Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen führt Tennet nach eigenen Angaben derzeit auch in enger Abstimmung mit den Verteilnetzbetreibern im Umspannwerk Frankfurt Nord durch. Hier wurde bereits im Januar 2022 der erste von insgesamt vier neuen Transformatoren angeliefert. Mit den Standorten in Karben, Dörnigheim und Großkrotzenburg werde Tennet in den kommenden Jahren alle seine bestehenden Umspannwerke im Rhein-Main-Gebiet für die Energiewende fit machen und auf den neuesten Stand der Technik bringen, heißt es. Weil der Zuwachs aber auch über 2027 hinausgehen werde, seien aktuell weitere Umspannwerke im Westen und im Osten der Region geplant.

Alle diese Maßnahmen seien notwendig, um die vorliegenden Lastanfragen aus Wirtschaft und privaten Haushalten zu decken. „Es geht hier um die regionale Gesamtentwicklung für wirtschaftliche Stabilität und Wachstum“, so Schomberg. (hoe)