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Solarhersteller Meyer Burger winkt mit Großinvestition bei Förderung

Die Schweizer locken die Politik: Bei einer Förderung würde man etwa in Bitterfeld-Wolfen die Produktion ausbauen.
23.04.2023

Sachsen, Freiberg: Ein Mitarbeiter bei der Qualitätskontrolle im Werk der Meyer Burger Technology AG.

Der Solarhersteller Meyer Burger will seine Kapazitäten in Sachsen-Anhalt stark ausweiten. Das Schweizer Unternehmen wolle seine Produktion bei Bitterfeld-Wolfen auf bis zu 15 Gigawatt im Jahr hochfahren, sagte eine Sprecherin am Freitag. Das soll aber nur passieren, wenn es finanzielle Unterstützung von der Politik gibt.

"Voraussetzung dafür ist, dass der Bund und die EU jetzt rasch im Rahmen des Green Deal Industrial Plan ausreichend Förderung für den Wiederaufbau der europäischen Solarindustrie bereitstellen", sagte die Sprecherin. Zunächst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Nach Angaben des Unternehmens könnte in der Endausbaustufe die Kapazität der Produktion um ein Vielfaches höher liegen als die aktuelle Leistung von rund drei Gigawatt. Das Unternehmen spricht von bis zu 5000 direkten Arbeitsplätzen. Die Produktion solle bis 2027 stufenweise hochgefahren werden. Gebäude und Liegenschaften seien bereits gesichert.

Das Unternehmen teilte überdies mit, die Zahl seiner Standorte in Europa verzehnfachen zu wollen. Das beschleunigte Wachstum sei aber "an Bedingungen geknüpft".

Vom Maschinenbauer zum Solarhersteller

Meyer Burger mit Sitz im schweizerischen Thun betreibt in Deutschland Produktionsstätten in Thalheim (Sachsen-Anhalt) sowie Freiberg und Hohenstein-Ernstthal (Sachsen). Zudem soll in Goodyear in den USA eine Modulfertigung aufgebaut werden. Die Zellen dafür sollen in Thalheim hergestellt werden - in größerem Umfang als bisher geplant. Nach Unternehmensangaben wird die Kapazität des US-Werkes mit 2 statt 1,6 Gigawatt größer ausfallen als geplant.

Das erfordere nennenswerte Investitionen in neue Anlagen in Thalheim, hieß es zuletzt. Das börsennotierte Unternehmen befindet sich im Wandel vom Maschinenbauer zum Solarhersteller. (dpa/pfa)