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Nord-Stream-Turbine noch in Deutschland - Diskussion um Verschiffung

Das Tauziehen um die Turbine geht weiter. Siemens-Energy-Chef Bruch spricht von "noch ausstehenden Diskussionen" mit Gazprom.
08.08.2022

Spätestens seit dem Vor-Ort-Termin von Bundeskanzler Olaf Scholz in Mülheim hat es die Siemens-Energy-Turbine zu nationaler Bekanntheit gebracht.

Die von Siemens-Energy gewartete Turbine für die Gasleitung Nord Stream 1 ist weiter in Deutschland. Es gebe noch ausstehende Diskussionen, ob sie verschifft werden kann, sagte Energy-Chef Christian Bruch am Montag bei der Vorlage der Quartalszahlen seines Unternehmens. Dabei betonte er auch, dass die Instandhaltung für die Turbinen an der Verdichterstation von Nord Stream 1 grundsätzlich weitergehen könne - sofern dies gewünscht sei. Vom aktuell laufenden Rückzug aus den Geschäften in Russland sei dies getrennt. Grundsätzlich gehe der Servicezyklus bis 2024. Man sei aber davon abhängig, dass der Kunde sich melde und sage, dass man etwas machen solle.

Zum Streit über die Turbine und zu möglichen finanziellen Folgen sagte Bruch, dass er daraus keine vertraglichen Risiken sehe. Man könne klar zeigen, «dass wir alles getan haben, damit wir liefern können».

Gazprom vs. Siemens Energy

Seit Juni hat Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 zurückgefahren. Der Energiekonzern Gazprom begründete dies mit der fehlenden Turbine. Sie sei wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen. Gazprom warf seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vor, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy wies die Vorwürfe zurück. (dpa/amo)