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Pfalzwerke mit Rekordergebnis - auch dank Sondereffekten

Ausbau der Elektromobilität, der Nahwärme und von nachhaltigen Energielösungen: Der Regionalversorger hat im letzten Jahr auch davon profitiert, dass Energieeffizienz hoch im Kurs steht.
11.05.2022

Das Führungsduo der Pfalzwerke: (von links) Der Kaufmännische Vorstand Werner Hitschler und der Technische Vorstand Paul Anfang.

Der Pfalzwerke-Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 sein operatives Ergebnis (Ebit) um mehr als 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf die Rekordhöhe von 106,1 Mio. Euro (2020: 68,3 Mio. Euro) gesteigert.

Dabei hat das Unternehmen vor allem von höheren Erlösen im Strom- und Gasgeschäft, aber auch von einem signifikanten Einmaleffekt aus dem Verkauf der Geschäftsanteile an der Pfalzwerke geofuture GmbH profitiert.

Durch den Verkauf konnte der Konzern nach eigenen Angaben die finanziellen Risiken im Bereich Tiefengeothermie minimieren und fokussiert sich künftig bei den erneuerbaren Energien noch stärker auf die Themen Wind und Photovoltaik. Unterm Strich generierte das Unternehmen einen Umsatz von 1,44 Mrd. Euro (2020: 1,39 Mrd.). Die Pfalzwerke AG  schüttet 2021 eine Dividende von 7,50 Euro pro Stückaktie und damit insgesamt 13,8 Millionen Euro aus.

"Wir sind mit unserem Produktportfolio am Puls der Zeit"  

„Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr gesehen, dass wir mit den Themen, an denen wir arbeiten, und den Märkten, in die wir investieren, am Puls der Zeit sind. In unserem Produktportfolio setzen wir ganz auf die Energiewende und schlagen mit den Themen Elektromobilität, Wasserstoff und Digitalisierung den Bogen zu weiteren Trends, die bei unseren Kund*innen auf große Nachfrage treffen“, erklärten die Vorstände Werner Hitschler und Paul Anfang. Mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit seien bei Unternehmen gefragter denn je, heißt es.

Zu den besonderen Herausforderungen neben der Coronapandemie zählte im vergangenen Jahr auch die Aufnahme von 6800 Neukunden von insolventen Energiediscountern in die Grund- und Ersatzversorgung. Für deren Belieferung musste der Regionalversorger die Energie zu stark gestiegenen Preisen am Markt zukaufen.

40 Prozent der installierten Ladepunkte sind mittlerweile Schnelllader

Ein wichtiges Wachstumsfeld für die Pfalzwerke war im vergangenen Jahr einmal mehr der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrombobilität. In Kooperation mit Gewerbepartnern und Kommunen wurden 177 Ladepunkte an 65 Standorten realisiert. Damit standen zum Jahresende insgesamt rund 500 Ladepunkte an 190 öffentlichen Standorten zur Verfügung.

Schnell- oder Hypercharger-Ladepunkte machen mittlerweile schon circa 40 Prozent aller installierten Ladepunkte des Regionalversorgers aus.

Zwei Kalte-Nahwärme-Projekte sind in der Umsetzung

Neben dem Verkehrssektor bieten die Themen Bauen und Stadtplanung laut dem Unternehmen großes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz. Hier wurde einSchwerpunkt auf die Quartiersversorgung im Neubau gelegt , unter anderem werden in zwei Neubaugebieten Kalte-Nahwärme-Projekte umgesetzt.

Um die Kompetenz im Bereich Stadt- und Raumplanung zu stärken, wurde 2021 das Ingenieurbüro werkplan Michael Heger GmbH aus Kaiserslautern erworben und die Wertschöpfungskette auch in Richtung Grundstücksentwicklung und Objektplanung erweitert.

Lösungen für digitale Transformation

Auch im Bereich der Digitalisierung und Internet of Things entwickelt der Regionalversorger Lösungen, etwa die „EnerCloud“, ein virtuelles Energie-Konto, das es privaten Solaranlagenbesitzer*innen ermöglicht, selbsterzeugten Strom zu speichern und zu Zeiten geringer Erzeugung zu verbrauchen.

Engagement im Wasserstoffbereich soll ausgebaut werden

Das stetige Wachstum an Erneuerbarenanlagen im Netzgebiet macht zudem umfassende Investitionen in den Netzausbau und die Netzsteuerung immer wichtiger. Mit Blick auf die Energiewende will das Unternehmen sein Engagement im Bereich Wasserstoff weiter verstärken.

Im Rahmen des Projekts „Wasserstoff an der Weinstraße“ soll ab 2023 ein erster 4-MW-Block einer Wasserstofferzeugungsanlage in Bad Dürkheim grünen Wasserstoff produzieren. Im Rahmen des dezentralen Wasserstoffclusters habe der Energieversorger sich hier mit relevanten regionalen Energieversorgern und Akteuren vernetzt, um gute Ausgangsbedingungen für weitere Wasserstoff-Projekte zu schaffen. (hoe)