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Pfalzwerke mit rückläufigem Ergebnis

Der Regionalversorger verzeichnet im Stromgeschäft einen deutlichen Volumenrückgang. Im Online-Segment lief es hingegen besser.
16.05.2018

Luftbild von Ludwigshafen am Rhein, hier haben die Pfalzwerke ihren Hauptsitz.

Der hohe Wettbewerbsdruck hat im vergangenen Jahr im Ergebnis des Regionalversorgers Pfalzwerke Spuren hinterlassen. Die 38 Gesellschaften des Konzerns erwirtschafteten einen Umsatz von insgesamt 1,306 Mrd. Euro, das sind 149 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Grund hierfür ist vor allem ein Volumenrückgang im Stromgeschäft der Pfalzwerke AG. Das Betriebsergenis des Konzerns ging leicht um 3,3 Mio. auf 86.7 Mio. Euro zurück.

Das Ergebnis vor Steuern sank auf 52,4 Mio. Euro (Vorjahr 80,9 Mio. Euro). Das um den Zinsänderungseffekt bereinigte Ergebnis vor Steuern beträgt 71,4 Mio. Euro (Vorjahr: 74,2 Mio. Euro). Der Konzern-Jahresüberschuss liegt mit 35,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 53,7 Mio. Euro. Der Bilanzgewinn hingegen stieg um 16,1 Mio. auf 58,7 Mio. Euro.

Pensionsrückstellungen verschlechtern Zinsergebnis

Die Umsätze der Pfalzwerke AG gingen um 128,8 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück auf 843,1 Mio. Euro. Der Ebit sankt auf 61,1 Mio. Euro
(Vorjahr 79 Mio. Euro). Aufgrund des höheren Zinsaufwands für die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen verschlechterte sich das Zinsergebnis deutlich auf minus 20,1 Mio. Euro (Vorjahr: minus 4,8 Mio. Euro). Unterm Strich sank der Jahresüberschuss der AG von 51,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 30,3 Mio. Euro.

"Anspruchsvolles Geschäftsjahr"

Die Pfalzwerke AG werden eine Dividende von sieben Euro pro Stückaktie ausschütten, das liegt über dem Dividendenniveau des Vorjahres. Gleichzeitig werden 7,4 Mio. Euro in die Gewinnrücklagen zurückgeführt. Die Eigenkapitalquote der Konzernmutter liegt bei 28,2 Prozent. "2017 war ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr. Wir haben massiv in vertriebliche Systeme und Prozesse investiert. Mit einem nur leicht rückläufigen Konzernergebnis sind wir deshalb insgesamt zufrieden, erklärte Werner Hitschler, kaufmännischer Vorstand der Pfalzwerke AG.

Ambitionierte Ziele beim Aufbau der Ladeinfrastruktur

Ein Schwerpunkt der Aktivitiäten des Unternehmens  im vergangenen Jahr war dabei der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur. Bis jetzt haben die Pfalzwerke aus dem Bundesprogramm Ladeinfrastruktur den Zuschlag für 40 Standorte erhalten, einige gingen bereits in Betrieb. Bis 2020 sollen 350 Ladepunkte aufgebaut werden. Außerdem wurde mit einem französischen Partner die "Freshmile Deutschland GmbH" gegründet, diese bietet ein elektronisches Abrechnungssystem für die Ladevorgänge an Elektroladesäulen an.

Partnerschaft mit Aldi Süd wird fortgesetzt

Im Vertriebssegment konnte die Online-Marke 123energie die Kundenzahl konstant halten, die strategische Partnerschaft mit Aldi Süd wurde fortgesetzt.
Die Tochter Pfalzwerke-Netz hat mittlerweile 23600 PV-Anlagen, 282 Windenergie- und 48 Wasserkraftanlagen sowie 40 Biomasseanlagen angeschlossen, die über eine installierte Leistung von insgesamt über 1090 MW verfügen.

Wachstumspotenziale: Rechenzentrum und Glasfasernetz in Mannheim

Große Wachstumschancen sieht das Unternehmen sowohl in dem im März 2017 von der Tochter Pfalzkom eröffeneten Rechenzentrum "Data Center Rhein Neckar II" in Mutterstadt sowie in dem von MVV Energie erworbenenen Glasfasernetz in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Tocher Pfalzsolar setzte ihren Wachstumskurs sowohl regional als auch international mit Schwerpunkt England, USA und Niederlanden fort.

"Durch das Denken aus Kundensicht, höhere Flexibilität in der Leistungserbringung durch agile interne Strukturen und die Kompetenz, die neuen Kundenanforderungen, mit einem breiten und innovativen Technologierepertoire zu bedienen, werden wir uns auch künftig am Markt behaupten", resümierte der technische Vorstand René Chassein. Mehrheitseigner der Pfalzwerke ist der Bezirksverband Pfalz ( 52,1 %), Innogy hält 26,7 Prozent der Anteile, die Stadt Ludwigshafen 10,3 Prozent, weitere 9,5 Prozent der Aktien befinden sich im kommunalen Streubesitz. (hoe)