Mit der Bildung von nationalen Energiechampions will die polnische Regierung die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft stärken. Dazu soll Polens größter Mineralölkonzern PKN Orlen eine Mehrheitsbeteiligung am größten Gasversorger des Landes, der PGNiG SA, übernehmen, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Eine entsprechende Absichtserklärung  hat PKN Orlen bereits unterzeichnet. Nun werde man prüfen, welches die optimale Umsetzungsvariante für den geplanten Kauf sei, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Regierung hofft auf Synergien

Nach dem Willen der polnischen Regierung soll PKN Orlen der größte Energiekonzern des Landes werden und künftig sowohl im Mineralöl- und Erdgasgeschäft als auch in der Energieerzeugung tätig sein. Durch die Übernahme würden polnische Energiekonzerne nicht mehr länger gegeneinander auf ausländischen Markten konkurrieren, erklärte Premierminister Mateusz Morawiecki. Er setzt vor allem auf künftige Größeneffekte und das Heben von Synergien im Einkauf.

Auch Leipziger SW in Polen tätig

Das Unternehmen hatte erst vor kurzem die Unternehmen den polnischen Energa mit über drei Millionen Kunden und die Grupa Lotos erworben. PKN Orlen erzielte im Geschäftsfjahr 2019 einen Jahresumsatz von 24,8 Mrd. Euro, PGiNG generierte Umatzerlöse in Höhe von 9,4 Mrd. Euro. Die jüngste Konsolidierungswelle könnte auch Auswirkungen auf das Polengeschäft einiger Kommunalversorger haben. So sind beispielsweise die Leipziger Stadtwerke über ihre Tochter EPC Besitzerin eines Heizkraftwerks in Danzig, dieses Geschäftsfeld trägt seit längerem jedes Jahr substantiell zum Ergebnis der Leipziger Stadtwerke bei. Auch der Gelsenwasserkonzern ist in Polen tätig. (hoe)