Rhenag profitiert von Beschaffungsstrategie und breiter Auftstellung

Das Vorstandsduo der Rhenag: Catharina Friedrich und Hans-Jürgen Weck.
Bild: © Rhenag
Die Rheinische Energie AG (Rhenag) hat trotz der Energiekrise im vergangenen Jahr ihren Jahresüberschuss auf 32,6 Millionen Euro (2021: 31,4 Mio.) gesteigert. Der Umsatz kletterte auf 204,7 Mio. Euro (2021: 180,5 Mio.).
„Wir konnten die Auswirkungen der Energiekrise – vor allem durch unsere langfristige Beschaffung – in Grenzen halten“, erklärte Vorstand Hans-Jürgen Weck. Gleichzeitig habe man im Beteiligungsgeschäft erneut gute und im Dienstleistungsgeschäft wachsende Ergebnisse erzielt.
„Die große Herausforderung bestand 2022 darin, eine Versorgungskrise abzuwenden und die Energiepreiskrise zu managen, dabei gleichzeitig aber auch die strukturellen Transformationsthemen im Auge zu behalten“, fuhr Vorständin Catharina Friedrich fort. Beides sei gelungen.
Positive Entwicklung im PV- und Hausspeicherbereich
Man habe die Versorgung für die Bestandskunden, aber auch für viele mit einem Mal lieferantenlose Kunden gesichert und gleichzeitig die Energiewende für die Region vorangetrieben. „Die Abschlusszahlen im PV- und Hausspeicherbereich entwickeln sich ebenfalls sehr positiv und wir legen mit innovativen Quartierskonzepten und Dienstleistungen zur kommunalen Wärmeplanung die Grundlage für die regionale Wärmewende“, betonte Friedrich.
Im gesamten Jahresverlauf lag der Gasabsatz mit 1,38 Mrd. kWh leicht unter dem Vorjahreswert von 1,56 Mrd. kWh. Auch der Stromabsatz sei mit 187 Mio. kWh aufgrund preisbedingter Einsparungen der Kunden und des faktischen Stopps des überregionalen Vertriebs unter den Vorjahreswerten (2021: 190 Mio. kWh) geblieben, heißt es weiter.
Dagegen habe trotz steigender Preise die Nachfrage im Bereich regenerativer Energielösungen weiter angezogen – im PV-Segment beispielsweise um gut 25 und im Batteriespeicher-Bereich sogar um knapp 82 Prozent.
Krisenbedingt erhöhter Kooperationsbedarf führt zu Auftragswachstum im Dienstleistungsgeschäft
Im klassischen Beteiligungsgeschäft – also der Zusammenarbeit mit den energiewirtschaftlichen Minderheitsbeteiligungen im Rhenag-Netzwerk –sei das Unternehmen mit einem Ergebnis von 17,2 Mio. Euro im langjährigen Vergleich operativ erneut sehr erfolgreich gewesen. Dass das Vorjahresergebnis von 19,6 Mio. Euro nicht erreicht wurde, habe im Wesentlichen an rückläufigen Ausschüttungen in Folge der Ahrtal-Flut gelegen, von der auch rhenag-Beteiligungen massiv betroffen waren.
Die Umsetzung der gesetzlichen Entlastungspakete habe insbesondere die Rhenag-IT vor immense Herausforderungen gestellt. Diese habe sie am Ende mit der Integration unter anderem von Dezemberhilfe und Energiepreisbremsen in die Abrechnungssoftware als eine der wenigen Software-Anbieter fristgerecht bewältigen können.
Auf der anderen Seite habe der krisenbedingt stark erhöhte Kooperationsbedarf vieler EVU im Rhenag-Dienstleistungsgeschäft zu deutlichem Auftragswachstum und Kundenzugängen geführt.
Rheinlandkooperation als Wachstumsthema
Beide Geschäftsfelder stehen laut Rhenag mit der im April 2023 gestarteten Rheinlandkooperation und dem damit verbundenen Zugang von 13 neuen Beteiligungsgesellschaften vor einem der größten Wachstumsschübe der jüngeren Unternehmensgeschichte. Mit insgesamt 38 EVU-, Netz- und Handwerksbeteiligungen gehöre die Rhenag-Gruppe nun zu den größten energiewirtschaftlichen Netzwerken Deutschlands. (hoe)