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RWE fordert Millionen-Schadenersatz von Braunkohlegegnern

Die Blockade des Kohlekraftwerks Weisweiler während der Weltklimakonferenz in Bonn könnte unangenehme Folge für die Aktivisten nach sich ziehen.
19.02.2019

Einsatzfahrzeuge der Polizei fahren zum Gelände des Braunkohlekraftwerkes Weisweiler bei Aachen.

Der Energiekonzern RWE verlangt wegen der Blockade seines Braunkohlekraftwerks Weisweiler durch Aktivisten im November 2017 rund 2 Mio. Euro Schadenersatz. RWE habe sechs Personen am Landgericht Aachen verklagt, die sich an der Aktion beteiligt hätten und damals namentlich ermittelt worden seien, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag. Ein Gerichtssprecher bestätigte den Eingang der Klage, über die zuvor die "Aachener Zeitung" und die "Aachener Nachrichten" berichtet hatten.

Mit ihrer Blockadeaktion während der Weltklimakonferenz in Bonn hatten die Aktivisten das Kraftwerk über Stunden vom Kohlenachschub abgeschnitten. An der Blockade sollen sich 14 Braunkohlegegner beteiligt haben. RWE musste drei Kraftwerksblöcke vorübergehend vom Netz nehmen. Der Strom, der in dieser Zeit produziert werden sollte, sei bereits verkauft gewesen, sagte der RWE-Sprecher. Deshalb habe der fehlende Strom teuer auf dem Spotmarkt zugekauft werden müssen.

Beklagte haben Widerspruch eingereicht

RWE versuche offenbar, mit hohen Schadenersatzforderungen, "die Anti-Kohle-Bewegung abzuschrecken", teilte die Ant-Braunkohle-Initiative "WeShutDown" mit. Die sechs Beklagten, unter denen auch ein Fotojournalist sei, hätten Widerspruch gegen die Klage eingereicht. (dpa/hil)