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RWE untersucht Cyber-Attacke

Der Essener Energiekonzern erstattet nach dem Hacker-Angriff auf die Internetseite Anzeige gegen unbekannt. Im Hambacher Forst wurde die Räumung der Baumhäuser fortgesetzt.
25.09.2018

Hacker-Attacke: Am Dienstagmorgen lief die Website nach Auskunft eines RWE-Sprechers wieder wie üblich.

Der Energiekonzern RWE untersuchte am Dienstag eine Cyber-Attacke, die die Internetseite des Energiekonzerns am Montag lahmgelegt hatte. Das Unternehmen habe Strafanzeige gegen unbekannt erstattet, sagte ein RWE-Sprecher. Am Dienstagmorgen lief die Seite nach Auskunft des Sprechers wieder wie üblich. Eine Flut gesteuerter Anfragen habe die Leistungsfähigkeit des Servers erheblich reduziert. "In der Folge war die Website zeitweise nur schwer oder mancherorts gar nicht erreichbar", erklärte der Sprecher. IT-Spezialisten des Unternehmens waren intensiv damit beschäftigt, das druch den Hacker-Angriff ausgelöste Problem zu lösen. Sicherheitseinrichtungen des Unternehmens waren den Angaben zufolge nicht betroffen.

RWE steht seit Wochen in der Kritik, weil das Unternehmen ein Waldgebiet westlich von Köln abholzen will, um weiter Braunkohle abzubauen. Gegen die Rodung des Hambacher Forstes gibt es heftigen Widerstand. Umweltschützer fordern einen Aufschub, bis die derzeit tagende Kohlekommission einen Plan für den Kohleausstieg vorlegt.

Pinkwart: Bund muss erforderliche Mittel bereitstellen

Im Braunkohlegebiet Hambacher Forst haben unterdessen die Behörden die Räumung der Baumhäuser an einer symbolträchtigen Stelle fortgesetzt. Sie ordneten am Dienstag an, die Gedenkstätte für den in der vergangenen Woche ums Leben gekommenen 27-jährigen Journalisten zu entfernen. Mehrere Aktivisten brachten die Kerzen und Blumen daraufhin weg. Bislang seien etwa 50 Baumhäuser von Aktivisten geräumt worden, die gegen eine Rodung des Waldes demonstrieren, sagte ein Polizeisprecher. Etwa 20 Baumhäuser gebe es noch. Die Räumung der Gedenkstätte für den tödlich verunglücken Journalisten lief am Dienstagmorgen ruhig und friedlich ab, wie ein dpa-Reporter berichtete.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) fordert den Bund auf, dem rheinischen Revier für den Fall eines vorzeitigen Kohleausstiegs zu helfen: "Ich sehe den Bund in der Pflicht, im Falle einer früheren Beendigung der Braunkohle die erforderlichen Mittel bereitzustellen", forderte Pinkwart in der Düsseldorfer Rheinischen Post (Dienstag-Ausgabe). Braunkohle aus NRW sei seit Jahrzehnten eine wichtige Säule für die deutsche Wirtschaft. Anders als Steinkohle sei sie nie subventioniert worden. "Jetzt darf Deutschland das Rheinische Revier nicht hängen lassen", sagte der NRW-Minister. (dpa/hil)