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Säureanschlag auf Topmanager: Revision gegen Urteil

Vor zwei Wochen war ein zweiter mutmaßlicher Täter zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nun macht die Verteidigung ihre Ankündigung wahr.
06.03.2024

Bernhard Günther (l), ehemaliger Finanzchef von Innogy, und sein Rechtsanwalt Martin Meinberg (r) im August 2022 beim Auftakt des Prozesses vor dem Wuppertaler Landgericht.

Der zweite Prozess um den Säureanschlag auf Energie-Topmanager Bernhard Günther wird wie der erste den Bundesgerichtshof beschäftigen. Einer der beiden Verteidiger habe gegen das Urteil fristgerecht Revision beantragt, sagte eine Sprecherin des Wuppertaler Landgerichts auf dpa-Anfrage. Die Verteidigung machte damit ihre Ankündigung wahr. 

Für den Anschlag vor sechs Jahren in Haan bei Düsseldorf war ein zweiter mutmaßlicher Täter vor gut zwei Wochen wegen schwerer Körperverletzung zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Die Verteidiger hatten einen Freispruch beantragt. Ein erster Attentäter war bereits 2022 zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. 

 

Günther vermutet weiterhin berufliches Komplott

Nach Überzeugung des Landgerichts wollten beide Attentäter erreichen, dass Günther erblindet. Der Hintermann, der den Anschlag in Auftrag gegeben habe, sei weiterhin unbekannt.

Auf Günther war am 4. März 2018 ein Anschlag verübt worden: Zwei Männer lauerten dem Manager in der Nähe seines Privathauses in Haan bei Düsseldorf auf und übergossen ihn mit hoch konzentrierter Schwefelsäure. Günther wurde schwer verletzt. Er musste sich zahlreichen Operationen unterziehen und drohte zeitweise zu erblinden.

Günther war damals Finanzchef des Energiekonzerns Innogy, der wenige Tage später vom Eon-Konzern übernommen wurde. Heute ist er Manager beim finnischen Energieversorger Fortum mit mehr als 19.000 Mitarbeitern. Erklärtes Ziel Günthers ist es weiterhin, den Auftraggeber des Anschlags zu identifizieren. Er vermutet ein berufliches Komplott hinter der Attacke: Ein Rivale habe ihn damals im Kampf um die Karriere ausschalten wollen. (dpa/hoe)