Nachrichten

Schlaue Nachnutzung: Stadtwerke Pforzheim wollen Rechenzentrumabwärme nutzen

Die Stadtwerke Pforzheim veräußern einen ehemaligen Kohlebunker. Investoren aus Pforzheim planen hier ein KI-Rechenzentrum.
11.03.2024

SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard hat das Go von seinem Aufsichtsrat für den Verkauf des Kohlebunkers bekommen.

Es wird ein gewinnbringender Verkauf auf gleich mehreren Ebenen: Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) werden einen ehemaligen Kohlebunker an einen lokalen Investor verkaufen und können später die Abwärme von dem dort entstehenden Rechenzentrum nutzen.

Der Aufsichtsrat der SWP hatte jüngst den Verkauf des historischen Gebäudes beschlossen. Neuer Eigentümer des Gebäudes wird eine Projektgesellschaft, hinter der Jan Weber – Geschäftsführer der in Pforzheim ansässigen Weber-Ingenieure – steht.

Die Investoren planen auf dem Areal des ehemaligen Kohlebunkers den Bau eines Rechenzentrums, dessen Kapazitäten für KI genutzt werden sollen. Hierzu soll das denkmalgeschützte Gebäude erhalten, innen entkernt und umgebaut werden.

Wichtiger Baustein für Wärmewende

„Besonders erfreulich: Die im Rechenzentrum anfallende Abwärme können wir in das benachbarte Heizkraftwerk leiten  und von dort für unsere klimafreundliche Fernwärme nutzen“, erklärt SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard. „Somit ist der Verkauf des Kohlebunkers ein weiterer Schritt hin zu attraktiveren Fernwärmepreisen und ein wichtiger Baustein der Wärmewende.“

Investor Jan Weber erklärte, die Nachfrage nach Datenspeicher und Rechenleistung steige weltweit exponentiell und sei für viele Unternehmen mittlerweile ein nennenswerter Kostenfaktor. Dies gelte auch für die Weber-Ingenieure. „Wir benötigen beispielsweise eine sehr hohe Rechen- und Speicherkapazität im Zusammenhang mit der Berechnung unserer Starkregengefahrenkarten.“

Die wirtschaftliche Realisierung dieses Projektes verbessere die Standortfaktoren der Stadt Pforzheim und komme dem gesamten regionalen Wirtschaftsraum zugute. (pfa)