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Stadtwerk-Bürgerbeteiligung geht in die nächste Runde

Bürgerinnen und Bürger können sich mithilfe von Genussrechten am Unternehmen beteiligen. Das Stadtwerk am See hat so bereits zwei Millionen Euro eingenommen.
05.04.2023

Das Stadtwerk am See wirbt erneut um Anleger. (Symbolbild)

Das Stadtwerk am See gibt 10 Mio. Euro in Form von Genussrechten aus. Es ist bereits die dritte Tranche der beliebten Anlageform, wie der Kommunalversorger aus Friedrichshafen mitteilt. Die beiden ersten waren demnach jeweils innerhalb weniger Monate ausverkauft.

Auch bei der aktuellen seien schon zwei Mio. Euro gezeichnet, berichtet Stadtwerk-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle. "In schwierigen Zeiten suchen Menschen Sicherheit. Da ist eine Beteiligung an ihrem kommunalen Stadtwerk eine gute Sache: Bürgerinnen und Bürger können ihr Geld bei einem stabilen, sehr gut aufgestellten Unternehmen anlegen, das noch dazu in die Zukunft investiert."

An Unternehmenserfolg gekoppelt

Das Stadtwerk investiere demnach vermehrt in Ökologie und Klimaschutz. 5 Mio Euro waren es 2022, mit denen das Stadtwerk unter anderem die drittgrößte Solarthermieanlage Baden-Württembergs in Überlingen gebaut hat, rechnet Bürkle vor.

Allerdings beziehe sich das Anlagekapital nicht ausschließlich auf die ökologischen Projekte, sondern sei an den Erfolg des gesamten Unternehmens gekoppelt, erklärt der Diplom-Kaufmann. Und das sei sehr breit aufgestellt, erklärt Bürkle. Neben den Sparten Strom, Gas, Wasser und Wärme investiert der Versorger dabei auch in Windkraft, Solarwärme oder Photovoltaik sowie in E-Mobilität, Glasfaserbau und auch Mobilitätslösungen wie die "Grüne Karte" (die ZfK berichtete).

Jährlich gut drei Prozent

Durch die Bürgerbeteiligung hätten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich regional zu engagieren und dabei von Zinszahlungen zu profitieren. Durch die verschiedenen Sparten sei das Risiko für Anleger noch breiter gestreut, so Bürkle. "Denn selbst wenn eine Sparte weniger erfolgreich wäre, wird das durch die anderen locker ausgeglichen." Demnach erhalten Energiekunden des Stadtwerks jährlich 3,15 Prozent Verzinsung, Nichtkunden jährlich 2,15 Prozent.

Derzeit seien bereits über zwei der insgesamt zehn Mio. Euro vorgemerkt, heißt es weiter. In den ersten beiden Tranchen hätten bereits rund 1000 Bürgerinnen und Bürger ihr Geld beim Stadtwerk angelegt. "Wir erleben, dass es vielen Menschen wichtig ist, ihr Geld sinnvoll und regional anzulegen", sagt Peter Friedrich, Projektleiter für Bürgerbeteiligungen beim Stadtwerk und rechnet weiter mit großem Interesse. (jk)