Stadtwerke Fellbach entschuldigen sich
Entschuldigungen beim Bürger sind offensichtlich in. Gerhard Ammon, Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach, wandte sich kürzlich an die 24.000 Einwohner der Stadt. Denn durch einen Fehler der Stadtwerke wurde dem Familien- und Freizeitbad Fellbach (F.3) viele Jahre lang ein zu geringer Wasserverbrauch in Rechnung gestellt. Die Bürger dagegen haben zu viel bezahlt. Das Problem kam erst bei einem Zählerwechsel ans Licht. Insgesamt handelt es sich samt der Abwassergebühren um etwa 2,3 Mio. Euro.
„Als Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach übernehme ich in vollem Umfang die Verantwortung für diesen Fehler und möchte mich bei Ihnen allen dafür entschuldigen“, schreibt Ammon. Für die Jahre 2013 bis 2019 ergeben sich für alle Kunden der Stadtwerke rückwirkend niedrigere Wasserpreise. Nach Angaben des Versorgers hat ein Haushalt mit vier Personen im Durchschnitt in den sechs Jahren etwas über 140 Euro zu viel bezahlt. Der individuell berechnete Betrag werde erstattet, heißt es in dem Schreiben.
Überprüfung des Controlling
In der Stadtverwaltung ist der Ärger über die Millionen-Panne groß. Laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ soll eine Schadenersatzklage gegen den ehemaligen Betreiber geprüft werden. Die Fellbacher hatten das Bad erst am 1. August 2020 von der österreichischen Muttergesellschaft, die durch Corona in eine Schieflage geraten war, übernommen. Außerdem fordert die Stadtverwaltung laut dem Medienbericht eine Überprüfung des Controlling-Systems der Stadtwerke Fellbach. (hp)