Die Stadtwerke Neuss haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen und der Turbulenzen an den Großhandelsmärkten im Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis über Plan erzielt. Der Konzerngewinn nach Steuern und Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter lag bei rund 9,3 Mio. Euro. Dies ist vor allem Sondereffekten durch Coronahilfen im Bereich ÖPNV und Bäder zu verdanken. Die Umsätze stiegen preisbedingt deutlich auf 248,5 Mio. Euro.

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Neuss GmbH hat der Gesellschafterversammlung empfohlen, den Jahresüberschuss komplett zu thesaurieren und zur Finanzierung wichtiger Zukunftsinvestitionen der Stadtwerke einzusetzen.

Wesentlich zum guten Ergebnis der Stadtwerke beigetragen haben laut Pressemitteilung die Erlöse aus Beteiligungen. Dagegen seien sowohl im Strom-, als auch im Gas- und Fernwärmeabsatz 2022 große Energieeinsparungen und damit deutliche Absatzrückgänge zu verzeichnen gewesen.Der Stromabsatz sank 2022 um über 11 Prozent auf 342 GWh. Der Gasabsatz reduzierte sich sogar um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.630 GWh.

Bau weiterer Windanlagen auf Stadtgebiet wird geprüft

Die beiden eigenen Windräder bei Neuss-Hoisten befinden sich inzwischen seit über 6 Jahren im Regelbetrieb und produzieren seitdem CO2-freien Strom. Derzeit prüfen die Stadtwerke den Bau weiterer Windenergieanlagen auf Neusser Stadtgebiet.

Über Kooperationen sind die Stadtwerke Neuss zudem an der Erzeugung von erneuerbarer Energie in Deutschland und Europa beteiligt. An der Thüga Erneuerbare Energien GmbH (ThEE) halten die Stadtwerke Neuss rund neun Prozent der Anteile.

In Neuss und Umgebung haben die Stadtwerke in 2022 die Energie- und Wärmewende weiter vorangetrieben. Fast 100 Solaranlagen und modernisierte Heizungsanlagen konnten über ihre Contracting-Modelle „sonnen|strom“ und „mehr|wärme“ realisiert werden. Die Stadtwerke-Contracting-Tochter gc Wärmedienste GmbH hat im zurückliegenden Jahr ihre Aktivitäten weiter ausgebaut. Inzwischen hat „german contract“ bundesweit über 3.400 Objekte mit modernen Wärmeanlagen und Solaranlagen ausgestattet.

Ausbau der Ladeinfrastruktur wird nochmals deutlich hochgefahren

Die Stadtwerke Neuss bauen zudem die Elektromobilität in Neuss weiter stark aus. Zum Stichtag 31.12.2022 waren insgesamt bereits über 600 Ladepunkte auf Neusser Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich im öffentlichen, halböffentlichen als auch schwerpunktmäßig im gewerblichen und privaten Bereich. Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur wurde nach erfolgter Standortplanung und Projektierung mit der Stadt Neuss im Jahresverlauf 2023 deutlich hochgefahren.

Im laufenden Jahr treiben die Stadtwerke Neuss nach eigenen Angaben die lokale Mobilitätswende mit vollem Tempo voran. In diesem Jahr wurden und werden mindestens 25 öffentliche Ladesäulen in der Innenstadt aber auch in den Stadtteilen errichtet.

Vorbereitungen für On-Demand-Verkehre

Die Anzahl der Stadtwerke-Sharing-Fahrzeuge steigt ständig. Die Vorbereitungen für den Start der „on demand“-Verkehre laufen auf Hochtouren. Damit werde der Weg vom Busbetreiber zum umfassenden zunehmend digital ausgerichteten Mobilitätsdienstleister fortgesetzt, schreiben die Stadtwerke Neuss.

Eine hohe Nachfrage verzeichnen die Stadtwerke für ihre Contracting-Leistungen. Waren es in der Vergangenheit vor allem erdgasbetriebene Wärmeerzeugungsanlagen inklusive Blockheizkraftwerken, rückten aktuell die gesetzlichen Vorgaben und damit Anlagen auf Basis erneuerbarer Energieträger, wie etwa PV-Anlagen oder Wärmepumpen, in den Fokus. (hoe)