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Stadtwerke Saarbrücken schreiben wieder Gewinn

Die Restrukturierungsmaßnahmen greifen: Der Konzern schreibt wieder schwarze Zahlen.
26.07.2022

Die Geschäftsführung des Stadtwerke-Konzerns: (von links) Franz-Josef Johann und Peter Edlinger.

Der Stadtwerke Saarbrücken-Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Der konsolidierte Jahresüberschuss im Konzern beträgt 9,2 Millionen Euro (2020: minus 5 Mio. Euro). Neben der Erzeugungssparte, der Netztochter und den Beteiligungen trugen dazu auch der ÖPNV-Rettungsschirm, Einmaleffekte, wie die Auflösung von Rückstellungen, geringere Pensionsrückstellungen und ein verminderter Zinsaufwand bei.

So konnten die Verluste im Verkehrs- und Bäderbereich von insgesamt 19,8 Mio. Euro überkompensiert werden.

„Nach dem Verlust im Pandemiejahr 2020 schließen wir im zweiten Pandemiejahr wieder an die positiven Ergebnisse der Jahre 2014 bis 2019 an. Geplant war für 2021 eine schwarze Null“, erläutern die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Edlinger und Franz-Josef Johann.

Erste Restrukturierungserfolge bei der Saarbahn

Es sei ihnen bewusst, dass auch außerordentliche Faktoren zu dem positiven Ergebnis beigetragen hätten. „Ohne den ÖPNV-Rettungsschirm wäre der Verlust im Verkehrsbereich aufgrund der stark gesunkenen Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr deutlich höher ausgefallen“, informierte Edlinger, der auch Geschäftsführer der Saarbahn ist.

Dennoch würden  die eingeleiteten Restrukturierungsbemühungen greifen und hätten im abgelaufenen Jahr zu einer deutlichen Verbesserung des Planergebnisses geführt. Daneben habe die Saarbahn zu Beginn des Jahres die „alternativlose Ersatzbeschaffung“ von 28 Zügen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 140 Millionen Euro genehmigt und finanziert. Es handelt sich laut Unternehmensangaben um eine der größten Investitionen in der Geschichte der Saarbahn.

Dienstleistungstochter co.met baut Marktposition aus

Einen wichtigen Ergebnisbeitrag leisteten im vergangenen Jahr erneut die Beteiligungen. Die Energiedienstleistungstochter co.met konnte ihre deutschlandweite Marktposition weiter stärken. Ebenfalls mit Gewinn schlossen die Stadtwerke Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft, die Stadtwerke Saarbrücken Consulting sowie das Wasserwerk Bliestal ab.

Der Ausblick fiel angesichts der aktuellen Gaskrise verhalten aus. „Wenngleich die Stadtwerke nicht der Grundversorger für Saarbrücken sind, stehen auch wir angesichts der Energiekrise vor nie dagewesen Herausforderungen“, gab Peter Edlinger zu bedenken.

Hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur stehen an

Dies betreffe vor allem den Bereich der Energieerzeugung sowie den Saarbrücker Grundversorger Energie SaarLorLux (ESLL), an dem die Stadtwerke mit 49 Prozent beteiligt sind. Zusätzlich sind in den nächsten Jahren dringend notwendige Investitionen von bis zu 170 Millionen Euro in Strom, Fernwärme- und Gasnetze geplant. „Der Gewinn aus dem Jahr 2021 hat uns eine gute Ausgangsbasis in eine ungewisse Zukunft verschafft, mehr nicht“, ergänzt Johann. Auch für das Geschäftsjahr 2022 rechne der Konzern mit einem positiven Ergebnis.

Zu den Geschäftsfeldern der Konzerngesellschaften zählen schwerpunktmäßig die Erzeugung von Strom und Fernwärme, der Netzbetrieb von Strom, Gas sowie Fernwärme, die Trinkwasserversorgung, energienahe Dienstleistungen, der Öffentliche Personennahverkehr und der Bäderbetrieb sowie weitere Dienstleistungen (insbesondere Messwesen). Für den Konzern arbeiteten 2021 im Jahresdurchschnitt 1078 Mitarbeitende, die Hälfte davon im Verkehrsbereich. (hoe)