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Stadtwerke Flensburg investieren in Klimaneutralität

Die Stadtwerke Flensburg wollen bis 2035 klimaneutral werden. Dafür will der Versorger in den kommenden Jahren viel Geld in die Hand nehmen.
17.11.2023

Die Optimierung des Fernwärmenetzes ist ein Teil des Trafo-Plans der Stadtwerke Flensburg.

Allein im Kraftwerksbereich rechnen die Stadtwerke mit einem Invest von rund 350 Mio. Euro, in den Netzen seien es mehr als 50 Mio.

Dazu kommen noch mehr als 50 Mio. Euro für den Umbau des Busbetriebshofes zur Klimaneutralität und die gleiche Summe für die neue Stromanbindung nach Deutschland. Zusammen investieren die Stadtwerke damit nach eigenen Angaben rund eine halbe Milliarde Euro bis zum Jahr 2035.

Trafo-Plan liefert wichtige Details

Ihren Weg zur Klimaneutralität bis 2035 haben die Stadtwerke in einem entsprechenden Transformationsplan (Trafo-Plan) vorgestellt. Diesen Plan hat der Versorger bei dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) eingereicht. Das sei die Basis, um Fördermittel aus dem Programm der Bundesförderung effiziente Wärmenetze zu erhalten.

Er folge auf den entsprechenden politischen Ratsbeschluss zur Klimaneutralität aus dem Dezember 2022 und beinhalte ein "konkretes technisches und kaufmännisches Maßnahmenpaket".

Der Trafo-Plan sei deutlich umfangreicher, konkreter und detaillierter als das Abschlussdokument aus dem Arbeitskreis Transformation mit dem Klimabegehren, hieß es aus Flensburg weiter. Für die technischen Geschäftsbereiche Anlagenbau und Projekte, Erzeugung, Netze sowie die Kaufleute haben die Stadtwerke bis 2035 zahlreiche Projekte und Neuerungen angekündigt.

Schrittweiser Umstieg auf Wasserstoff

Im Erzeugungsbereich wollen die Stadtwerke grüner werden. "Im nächsten Jahr wollen wir den zweiten Elektrodenheizkessel, der mit Strom Wärme erzeugt, und den zweiten Wärmespeicher in Betrieb nehmen", kündigte Dirk Roschek, Leiter der Erzeugung bei den Stadtwerken, an. 2027 gehe es mit der ersten Großwärmepumpe weiter. Sie sei Bestandteil des ersten Maßnahmenpaketes, zu dem auch Solarthermie zählt.

Im zweiten Maßnahmenpaket kommen weitere Wärmepumpen zum Einsatz. ab 2028 wollen die Stadtwerke dann den ersten Wasserstoff in den beiden Gas- und Dampfturbinenanlagen Kessel 12 und 13 verbrennen. Weitere Maßnahmen seien die Nutzung von Biomasse und weitere Wärmepumpen.

Auch in den Fernwärmenetzen stecke grünes Potenzial, so der Versorger. Ihre Optimierung der Fernwärmenetze sei ebenfalls Bestandteil des Trafo-Plans. Das Fernwärmenetz werde insbesondere für die Einbindung der Wärmepumpen durch Anpassung der Temperaturen und Volumenströme optimiert. (am)