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Staedtische Werke starten PV-Crowdfunding

Der Kommunalversorger verspricht: Mitglieder des "SonnenTeam" wirken auch ohne eigenes Dach am Erneuerbaren-Ausbau mit. Ein erstes Projekt ist bereits realisiert.
01.02.2022

Kai Wachholder (links) und Heiko Dunkelberg von den Städtischen Werken stellen das "SonnenTeam" vor – ein Beteiligungsmodell für Erneuerbare-Energien-Anlagen.

Die Städtischen Werke haben das Bürgerbeteiligungsmodell "SonnenTeam" ins Leben gerufen. Es soll Kund*innen ermöglichen, sich auch ohne eigenes Dach an Solarstrom-Projekten zu beteiligen, wie der Kommunalversorger mitteilt.

"Mit dem Beteiligungsmodell sprechen die Städtischen Werke gezielt die Menschen an, die keine Möglichkeit einer eigenen PV-Installation haben. Sie können dadurch einen Beitrag beim Ausbau der erneuerbaren Energien leisten und gleichzeitig finanziell noch profitieren", sagt Christian Geselle, Oberbürgermeister Kassel und Aufsichtsratsvorsitzender der Städtischen Werke.

Verzinsung von bis zu 1,5 Prozent

Die Beteiligung ist für alle Stromkunden des Versorgers offen. Das "SonnenTeam" finanziert neue PV-Anlagen. Dabei vergeben die Anleger ein qualifiziertes Nachrang-Darlehen für ausgewählte Erneuerbare-Energien-Projekte. Im Gegenzug erhalten sie eine Verzinsung von bis zu 1,5 Prozent.

Die Abwicklung übernimmt die Städtische Werke Eco GmbH, eine 100-prozentige Tochterfirma der Städtische Werke. Sie ist demnach zur Finanzierung von regionalen regenerativen Erzeugungsanlagen gegründet worden.

PV-Anlage auf Dach der Verkehrsgesellschaft

SonnenTeam-Anleger investieren dabei wahlweise zwischen 500 und 5000 Euro. Sie erhalten bis zu 1,5 Prozent jährliche Verzinsung. Darüber hinaus beziehen sie Regionalstrom, der in den Anlagen mitproduziert wird. Die Laufzeit des Darlehens beträgt fünf Jahre, heißt es weiter.

Das erste Projekt, an dem sich interessierte Bürger*innen aus Kassel und der Region beteiligen können, ist die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Wagenhalle der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) im Betriebshof Wilhelmshöhe.

750 kW Spitzenleistung

"Die Anlage ist das erste Projekt des SonnenTeams und mit knapp 750 kW Spitzenleistung eine der größten der Stadt. Die KVG nutzt den Strom zum größten Teil selbst", erläutert Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke und der KVG.

"Es ist auch ein Gemeinschaftsprojekt der beiden KVV-Töchter KVG und Städtische Werke", fügt Vorstandskollege Olaf Hornfeck hinzu. Dachbesitzer, die sich bisher noch keine Gedanken über Photovoltaik gemacht hätten, könnten sich an den kommunalen Versorger wenden. "Wir bringen sie dann mit interessierten Anlegern zusammen und realisieren so weitere Projekte", so Hornfeck. (jk)