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Steag: Treuhänder übernimmt Anteile von Stadtwerken und koordiniert Verkaufsprozess

Jan Markus Plathner soll die Transformation der Steag begleiten. Eine seiner größten Herausforderungen ist es, eine größtmögliche Einigkeit bei allen Beteiligten für sämtliche Maßnahmen herbeizführen.
12.01.2022

Das Stadtwerke-Konsortium hat die Verantwortung für das Energieunternehmen Steag an den Treuhänder und Restrukturierungsexperten Jan Markus Plathner übergeben.

Mit der Übertragung ihrer Anteile an eine Treuhandgesellschaft und den Treuhänder Jan Markus Plathner, haben die kommunalen Eigentümer des angeschlagenen Energiekonzerns Steag ein wichtiges Etappenziel erreicht. Der Restrukturierungsexperte hat ab 3. Januar dieses Jahres die Geschäftsführung der Gesellschaft übernommen und soll den Transformationsprozess der Steag begleiten und den auf mehrere Jahre angelegten Verkaufsprozess koordinieren, heißt es in einer Pressemitteilung.

Als weiterer Geschäftsführer der Treuhandgesellschaft wurde der Unternehmensberater Klaus Grellmann berufen.

Plathner: "Steag hat in vergangenen Monaten wieder bewiesen, wieviel Potential in ihr steckt"

Auf die Bestellung Plathners  hatten sich die Gesellschafter bereits im Herbst vergangenen Jahres verständigt, nachdem die geplante Treuhänderlösung mit der RAG-Stiftung wegen des Widerstands aus der Politik gescheitert war. Die zuständigen Gremien der beteiligten Stadtwerke DSW21, Energieversorgung Oberhausen, Stadtwerke Bochum, Stadtwerke Dinslaken, Stadtwerke Duisburg und Stadtwerke Essen hatten die Anteilsübertragung in der Zwischenzeit genehmigt.

„Steag steht durch den Wandel der Energiewelt vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen hat aber gerade in den vergangenen Monaten wieder bewiesen, wieviel Potential in ihm steckt“, sagte Plathner. Die wichtigste Aufgabe werde es sein, im Interesse der Stadtwerke und der Steag eine größtmögliche Einigkeit unter den Beteiligten für sämtliche Maßnahmen im fortschreitenden Transformationsprozess herbeizuführen. Gerade dieses Unterfangen hatte sich in der Vergangenheit oft als sehr herausfordernd erwiesen.

„Wir sind überzeugt davon, dass Jan Markus Plathner und seine Kollegen sowohl unseren Interessen als Anteilseigner wie auch denen der Steag innerhalb des Transformationsprozesses gleichermaßen Rechnung tragen und somit im Sinne aller einen wichtigen Beitrag für eine bestmögliche Zukunftsperspektive von Steag leisten wird“, ergänzte Guntram Pehlke, Aufsichtsratsvorsitzender der Steag und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der DSW21.

Refinanzierung der KSBG und der Steag bis Ende 2023 gesichert

Zielsetzung der Treuhandgesellschaft ist die Bündelung der Interessen der Konsorten, insbesondere bei der perspektivisch geplanten Veräußerung der durch die Kommunalen Beteiligungsgesellschaft GmbH (KSBG) an der Steag gehaltenen Anteile. Darauf hatten sich die sechs Stadtwerke bereits im Frühjahr 2021 im Grundsatz geeinigt.

Erst vor wenigen Monaten hatten die über die KSBG an der Steag GmbH beteiligten Stadtwerke die Refinanzierung beider Gesellschaften bis Ende 2023 erfolgreich abgeschlossen. (hoe)