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SW Eckernförde planen Allianz mit Schleswig und Rendsburg

Eine gemeinsame Gesellschaft für alle Beschäftigten bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen Eigenständigkeit der Stadtwerke: das ist das Ziel der Kooperation. Die Allianz würde zum fünftgrößten Versorger in Schleswig-Holstein aufsteigen.
26.09.2018

Die 22000-Einwohnerstadt Eckernförde verfügt über rund vier Kilometer Ostseestrand. Das Bild zeigt den Strandabschnitt An de Dang nahe dem Hafen.

Es geht um Synergien, eine vergrößerte Kundenbasis. Kurzum um die Steigerung der Ertragskraft und die Sicherung der Leistungs- und Zukunftsfähigkeit. Seit knapp zwei Jahren führen die Stadtwerke Rendsburg und Schleswig Gespräche über eine weitreichende Kooperation. Neu zu dieser Allianz stoßen jetzt die Nachbarstadtwerke aus Eckernförde. Aufsichtsrat, Stadtrat und Betriebsrat hatten ein entsprechendes Beteiligungsangebot aus Rendsburg und Schleswig geprüft und gaben jetzt grünes Licht für die Aufnahme von Kooperationsverhandlungen, heißt es in der "Eckernförder Zeitung".

Zusammenlegung aller Geschäftsprozesse

Geplant ist die Zusammenlegung sämtlicher rund 500 Stadtwerke-Mitarbeiter und aller Geschäftsprozesse der drei Kommunalversorger in eine gemeinsame Gesellschaft. Bei den Prozessen geht es sowohl um das Eigengeschäft (Gas, Strom, Wärme, Wasser) als auch um die für die Städte besorgten Aufgaben (beispielsweise Abwasser und Umweltdienste). Durch die Zusammenführung von Arbeitsprozessen und Aufgaben sollen vor allem Synergien zwischen den Unternehmen erschlossen werden. Das Modell wurde mit Unterstützung der Unternehmensberatung "Stellwerk Consulting" entwickelt (ZfK 09/17,14).

Das Anlagevermögen soll aber in den einzelnen Stadtwerken verbleiben, diese blieben eigenständig. Die Gewinne entstünden hingegen weiterhin auf Ebene der jeweiligen Obergesellschaften, deren Aufsichtsräte jeweils über die Gewinnverwendung und die Investitionsplanung entscheiden. "Wir sehen eine gute Chance, die Leistungsfähigkeit und Ertragsfähigkeit unserer Stadtwerke zu steigern", sagt Eckernfördes Bürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Sibbel.

Verbund mit Gesamtumsatz von über 140 Mio. Euro

Gemeinsam kommen die drei Kommunalversorger auf einen Gesamtumsatz auf einen Umsatz von über 140 Mio. Euro, auf Eckernförde entfielen dabei 2016 rund 37 Mio. Euro. Bei Realisierung der Allianz würde der Stadtwerkeverbund zum fünftgrößten Energieversorger in Schleswig-Holstein nach den Stadtwerken Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster aufsteigen.

Auch bei der Belegschaft der Eckernförder Stadtwerke stößt das Vorhaben laut Betriebsratsvorsitzendem Falk Grabowski auf eine positive Resonanz. "Uns ist klar, dass bei Verwirklichung der Pläne in den kommenden Jahren nicht jede frei werdende Stele wiederbesetzt werden würde", so Grabowski. Im Vordergrund stünden aber die langfristige Standortsicherheit des Unternehmens und eine feste Arbeitsplatzgarantie für die Beschäftigten. Bis zum Herbst kommenden Jahres sollen die Verhandlungen durch entsprechende Beschlüsse der Ratsversammlungen zu einem positiven Abschluss gebracht werden. (hoe)