Thüringen: VKU-Landesgruppe begrüßt eigene Regulierungsbehörde
Der Landtag Thüringen hat vergangene Woche beschlossen die Überwachung der regionalen Energienetze selbst zu übernehmen und dafür eine eigene Regulierungsbehörde zu gründen. Bisher war die Bundesnetzagentur (BNetzA) für die Regulierung der Netze zuständig. Nun äußert sich auch die VKU-Landesgruppe zu der Entscheidung und blickt zuversichtlich in die Zukunft des neuen Kontrollorgans.
Reinhard Koch, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe und Chef der Stadtwerke Suhl/Zella-Mehlis: „Die positiven Erfahrungen der Netzbetreiber in den Ländern mit einer eigenständigen Landesregulierungsbehörde und die Probleme der Thüringer Unternehmen mit der Regulierungspraxis der BNetzA haben gezeigt, dass eine dezentrale Energiewende auch dezentral gesteuert werden muss.“
"Regionale und sachorientierte Regulierung"
Zudem betonte Koch die schnellen Entscheidungswege vor Ort: "Daraus können sich volkswirtschaftliche Vorteile für das Land ergeben. Eine effiziente Netzinfrastruktur und deren nachhaltiger Ausbau sind Schlüsselaufgaben für die Energiewende in unserem Bundesland." Ähnlich sah das die SPD-Abgeordnete Eleonore Mühlbauer nach der Entscheidung des Landtages. So könnte eine Landesbehörde die regionalen Interessen bei den Verteilnetzen, bei denen es auch um Netzstabilität und Anschlüsse von neuen Energieerzeugern geht, besser vertreten.
Bereits zum 1. Januar 2019 soll die Regulierungsbehörde ihre Arbeit aufnehmen. Der Vertrag mit der Bundesnetzagentur wird laut Energieministerin Anja Siegesmund Mitte des Jahres mit sechsmonatiger Frist gekündigt. Bisher entrichtet Thüringen jährlich 205 000 Euro für Personal- und Sachkosten an die Bundesbehörde. (ls)