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Tibber: Frisches Geld für die Expansion im deutschen Markt

Das skandinavische Unternehmen will das Geschäft mit flexiblen Strompreisen ausbauen. Deutsche Verbraucher sollen künftig auch von Stunden mit negativen Strompreisen profitieren.
17.11.2020

Erneuerbar und digital: Das Unternehmen Tibber möchte den Energieverbrauch seiner Kunden senken. Der Ökostrom wird den Haushalten zum Einkaufspreis geliefert.

Das norwegische Energie-Start-up hat Tibber hat 65 Millionen Dollar für den Ausbau des Deutschlandgeschäfts eingesammelt und den Eintritt in weitere neue Märkte in Europa, wie etwa den Niederlanden, eingesammelt.

Die Finanzierung wird unter anderem für weitere Investitionen in die Technologie von Tibber und die Vergrößerung des Teams verwendet. In Deutschland wird Tibber seine Produktpalette erweitern und das Geschäft mit flexiblen Strompreisen für private Haushalte ausbauen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Steigender Anteil an negativen Strompreisen

Die deutschen Bemühungen, den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix zu erhöhen, hätten zu einem der günstigsten Strom-Einkaufspreise in Europa geführt – einschließlich eines steigenden Anteils von Stunden mit negativen Preisen, so das Unternehmen.

Davon könnten private Haushalte jedoch meistens nicht profitieren. Im Gegenteil, sie zahlten für ihre Energie einen der höchsten Preise in Europa. Dies sei vor allem auf die veraltete Infrastruktur und die fehlende Flexibilität der Anbieter zurückzuführen. Damit sich das ändere, müsse das heimische Stromnetz smarter und flexibler werden.

Tibber trägt dem nach eigenen Angaben mit einem speziellen Geschäftsmodell Rechnung: Das Unternehmen reicht den Strom zum Einkaufspreis an die Kunden weiter. Das Start-up nimmt eine Servicegebühr  eine Servicegebühr von 3,99 Euro im Monat und verdient zusätzlich dem Verkauf smarter Geräte, die beim Stromsparen helfen.

Investoren auch aus dem Silicon Valley

Die neue Finanzierung für Tibber wird von Eight Roads Ventures und Balderton Capital angeführt. Auch bestehende Investoren, darunter Peter Thiel’s Founders Fund aus dem Silicon Valley, beteiligten sich. Ein Teil des Geldes kommt von der finnischen Bank Nordea als Working-Capital-Instrument. 

"Unser Team verfolgt die Energiebranche seit Jahren und hat sofort erkannt, dass Tibber ein großes Potenzial hat, die Branche zu verändern", sagt Alston Zecha, Eight Roads Ventures. Tibber liefere grüne Energie zum fairsten Preis. Das Team habe den Nutzern eine benutzerfreundliche App zur Verfügung gestellt, die Strom ansprechend mache und gleichzeitig helfe, Geld zu sparen und den Verbrauch zu senken. (hoe)