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Verbund profitiert massiv von gestiegenen Großandelspreisen für Strom

Der durchschnittliche Absatzpreis für den Strom aus den Wasserkraftwerken des österreichischen Konzerns hat sich mehr als verdoppelt. Doch auch in anderen Bereichen lief es gut.
28.07.2022

Starkes erstes Halbjahr für den Verbund: Die Stromerzeugung aus den eigenen Laufwasserkraftwerken war zwar rückläufig, dafür hat sich der Absatzpreis mehr als verdoppelt.

Der österreichische Energiekonzern Verbund hat im ersten Halbjahr sein Ergebnis deutlich gesteigert. Das Ebitda stieg um 110,5 Prozent auf rund 1,38 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich gar um 151,8 Prozent auf 817,1 Mio. Euro gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der mehrheitlich staatliche Versorger profitierte dabei massiv von den gestiegenen Großhandelspreisen für Strom, insbesondere am Strom- um Spotmarkt.

Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft stieg um 65,9 Euro pro MWh auf 112,5 Euro pro MWh. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag zwar mit 0,90 um sechs Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres und um 10 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg hingegen in den ersten beiden Quartalen um 18,7 Prozent.

Positive Effekte resultierten darüber hinaus aus der Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH, des regulierten Gasfern- und Verteilnetzbetreibers in Österreich, die mit Wirkung vom 31. Mai 2021 erworben wurde und aus dem deutlich höheren Beitrag der Flexibilitätsprodukte.

Verbund investiert kräftig in Kerngeschäft und Erneuerbarenausbau

Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser-, Wind- und Photovoltaik-Produktion im dritten und vierten Quartal dieses Jahres sowie der Chancen- und Risikolage erwartet Verbund für das gesamte Geschäftsjahr 2022 ein Ebitda zwischen rund drei und 3,5 Mrd. Euro und ein berichtetes Konzernergebnis zwischen rund 1,68 Mrd. und 2,03 Mrd Euro.

„Die aktuelle Entwicklung an den internationalen Energiemärkten zeigt auf drastische Weise die Dringlichkeit des Ausbaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie auch der Erweiterung der Netze und der Speicher“, schreibt das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Im Zuge der Strategie 2030 wird Verbund nach eigenen Angaben neben den umfangreichen Investitionen in das traditionelle Kerngeschäft – Wasserkraft und Stromnetze – in den Ausbau der erneuerbaren Erzeugung und in die Entwicklung der europäischen Wasserstoffwirtschaft investieren. Im Wasserkraftbereich werden 2022 rund 363 Mio. Euro investier, vor allem in die Projekte Limberg III, Reißeck II plus und Töging. (hoe)