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Verbund steigert Ergebnis um 9 Prozent - trotz Corona

Erfreuliches bietet die Wasserkraftsparte. Für kommendes Jahr äußert sich der Energiekonzern zurückhaltend.
17.03.2021

Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke des österreichischen Energiekonzerns Verbund stieg 2020 deutlich um 14,8 Prozent an. Auch der durchschnittliche Absatzpreis erhöhte sich.

Der österreichische Energieversorger Verbund hat sein Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 trotz der Auswirkungen von Covid-19 gesteigert. Das EBITDA stieg um 9,2 Prozent auf rund 1,293 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilt.

Das Konzernergebnis erhöhte sich um 13,8 Prozent auf 631,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 1,01 auf Vorjahresniveau und um 1 Prozentpunkt über dem langjährigen Durchschnitt.

Verbund-Aktie verbessert sich deutlich

Durch die Corona-Pandemie hatte sich das Marktumfeld 2020 in kurzer Zeit verschlechtert. Die Großhandelspreise für Strom fielen in Europa aufgrund der sinkenden Stromnachfrage, eines Überangebots an CO2-Zertifikaten und gesunkener Preise für Kohle, Gas und Erdöl. Ab Mitte 2020 verbesserten sich die Bedingungen wieder.

Die Verbund-Aktie schloss 2020 mit einer Performance von +56,1 Prozent und entwickelte sich damit besser als vergleichbare Branchenindizes. Die Marktkapitalisierung per 31. Dezember 2020 betrug 24,3 Mrd. Euro. Auch die Ratingagenturen S&P und Moody´s bestätigten das Rating des Konzerns jeweils mit "A/stable outlook" und "A3/stable outlook".

KennzahlenEinheit20192020

Veränderung (in Prozent)

(vorgeschlagene) Dividende pro Aktie

0,690,758,7
Cashflow aus operativer TätigkeitMio. €1204,31191,0-1,1
EBIT-Marge%22,228,5
EBITDAMio. €1183,51292,89,2
EBITDA-Marge%30,440,0
Ergebnis je Aktie1,601,8213,8
Free Cashflow nach DividendeMio. €639,3299,5-53,1
Free Cashflow vor DividendeMio. €817,4590,9-27,7
KonzernergebnisMio. €554,8631,413,8
Net Debt/EBITDAX1,91,5
Operatives ErgebnisMio. €865,9921,96,5
Performance der Verbund Aktie%20,156,1
Spezifische THG-Emissioneng CO2e/kWh32,419,5-39,7
Treibhausgasemissionenkt CO2e1072,7653,3-39,1
UmsatzerlöseMio. €3895,03234,6-17,0

Wasserkraft zieht an

Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg in den Quartalen 1–4/2020 deutlich um 14,8 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Erhöhung um 864 Mio. kWh. Der durchschnittliche Absatzpreis in der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte um 5,6 Euro/MWh auf 44,6 Euro/MWh gesteigert werden.

Der EBITDA-Beitrag im Segment Wasser stieg somit deutlich an. Der Beitrag im Segment Absatz konnte ebenfalls gesteigert werden, während die Beiträge in den Segmenten Neue Erneuerbare, Netz und Alle sonstigen Segmente rückläufig waren.

Einmaleffekte drücken Ergebnis

Bereinigt um Einmaleffekte stieg das Konzernergebnis um 11,2 Prozent auf 610,4 Mio. Euro. Die Verschuldung konnte reduziert, die Margen verbessert und die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital erhöht werden.

In der Hauptversammlung wird für das Geschäftsjahr 2020 will der Energieversorger daher eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungsquote bezogen auf das berichtete Konzernergebnis beträgt 2020 41,3 Prozent, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis 42,7 Prozent.

Erwartungen für 2021 gedämpft

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Verbund ein EBITDA zwischen rund 1080 Mio. Euro und 1300 Mio. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 450 Mio. Euro und 590 Mio. Euro. Finanzielle Auswirkungen aus dem geplanten Erwerb des 51 Prozent-Anteils an der Gas Connect Austria sind in dieser Ergebnisprognose nicht berücksichtigt.

Der österreichische Energiekonzern plant für das Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttungsquote zwischen 45 und 55 Prozent bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe zwischen rund 450 Mio. Euro und 590 Mio. Euro. (jk)