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Verbund tritt Wasserstoffbündnis Bayern bei

Bayern und Österreich wollen die Kooperation bei der Energieversorgung ausbauen. Der Fokus liegt dabei auf Wasserkraft und Wasserstoff.
29.03.2022

Bayerische Staatsminister Huber Aiwanger im Gespräch mit Verbund-Chef Michael Strugl.

Bayern und Österreich wollen noch stärker bei der Energieversorgung kooperieren. Das sagte Wirtschaftsminister Huber Aiwanger (Freie Wähler) der «Passauer Neuen Presse» (Dienstag) nach seiner Wien-Reise. Er hatte unter anderem die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und den Vorstandschef des österreichischen Energieriesen Verbund getroffen.

In Österreich sieht er mehrere Möglichkeiten, die sich für eine gemeinsame Energieversorgung anbieten. Geplant seien etwa der Ausbau der Energiequellen Wasserkraft und Wasserstoff. «Österreich hat große Gasspeicher, die wir künftig auch für Wasserstoff nutzen können, und es gibt konkrete Pläne, Wasserstoff auch aus dem Donauraum zu holen», sagte der Wirtschaftsminister.

H2.B ist Strategie- und Koordinierungsstelle

Der Verbund  trat bei dem Treffen zudem dem Wasserstoffbündnis Bayern bei. Dieses ist eine Vernetzungs-, Wissens- und Interessensplattform von über 240 Wasserstoff-Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die durch das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) koordiniert wird. Das H2.B ist die vom Freistaat Bayern initiierte Strategie- und Koordinierungsstelle für wasserstoffbezogene Themen und Aktivitäten mit Sitz in Nürnberg.

Das Zentrum agiert dabei nach eigenen Angaben an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit im nationalen und zunehmend auch im internationalen Kontext.

Aiwanger: "Ideale Voraussetzungen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit"

„Dank bestehender Erdgasnetze und Speicher haben wir ideale Voraussetzung für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Österreich könnte dank seiner zentralen Lage im europäischen Erdgasnetz langfristig zum Wasserstoff-Hub werden. Das würde auch Bayerns Position stärken“, erklärte Aiwanger.

Großinvestition in Innkraftwerk Jettenbach-Töging

Verbund ist in Bayern vor allem als Betreiber der Wasserkraftwerke am bayerischen Inn und an den Grenzstrecken von Inn und Donau bekannt. In 21 großen Kraftwerken erzeugt das Unternehmen rund 5,8 Mrd. Kilowattstunden Strom, davon rd. 4 Mrd. Kilowattstunden für Bayern.

Mit der Erneuerung und Erweiterung des Innkraftwerks Jettenbach-Töging, in das Verbund rund 250 Mio. Euro investiert, befinde sich dort das derzeit größte Wasserkraftprojekt Deutschlands in Umsetzung.

„Wenn wir das technisch mögliche Effizienzpotenzial bei unseren Bestandsanlagen zusammenrechnen und mögliche innovative Wasserkraftnutzungen bei Gewässersanierungen dazu rechnen, könnten wir für Bayern knapp 400 Mio. Kilowattstunden mehr an Wasserkrafterzeugung beisteuern“ schildert Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der bayerischen Verbund Wasserkraft. (hoe)