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VKU-Landesgruppen im Norden stellen sich breiter auf

Start eines Pilotprojektes an der Küste: Erstmals ist auch die Abfallsparte hauptamtlich in den VKU-Landesgruppen Niedersachsen/Bremen und Nord vertreten.
06.05.2022

(v.l.n.r.) Sascha Plietzsch, Antje Retzlaff und Andreas Nieweler, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Küstenländer und Geschäftsführer der AWG Bassum.

 

Mit dem Start des Pilotprojekts im Norden entwickelt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) erstmals seine Strukturen im Bereich Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie Stadtsauberkeit von einer rein ehrenamtlichen Struktur in Richtung „Hauptamtlichkeit“. Zwei neue Mitarbeiter, eine Referentin und ein Referent, verstärken die Teams an den Standorten Kiel und Hannover. Bislang agierten die beiden VKU-Landesgeschäftsstellen Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern) und Niedersachsen/Bremen in den Kernsparten Energiewirtschaft, Wasser/Abwasser und Telekommunikation mit hauptamtlichen Strukturen und eigenen Bürostandorten in Kiel, Schwerin und Hannover. Parallel arbeitete die VKU-Landesgruppe Küstenländer als verbandliche Vertretung der Abfallsparte in allen fünf nördlichen Bundesländern auf ehrenamtlicher Basis und mit dem persönlichen Engagement der Vorstände.

„Zukünftig werden wir als VKU-Geschäftsstellen im Norden noch stärker und über alle Sparten hinweg für die Belange der Kommunalwirtschaft eintreten. Diese Entwicklung ist angesichts der derzeitigen Herausforderungen nur konsequent. Aufgrund der Größe des Zuschnitts der Landesgruppe Küstenländer überschreiten die ehrenamtlichen Strukturen zunehmend die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Fünf Bundesländer bedeuten auch fünf Landesparlamente und -regierungen. Aus diesem Grund bestand bei uns seit Langem der Wunsch nach mehr Professionalisierung und einer stärkeren sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund haben wir das Pilotprojekt im Norden angestoßen“, sagt Andreas Nieweler, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Küstenländer.

Thematische Verflechtungen

Aktuell befindet sich das Pilotprojekt in der Umsetzung: Seit dem 1. April bearbeiten Antje Retzlaff und Sascha Plietzsch in den Landesgruppen Niedersachsen/Bremen und Nord die Themen der Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie Stadtsauberkeit. Plietzsch ist als Referent für die Mitglieder der Landesgruppe Nord zudem Ansprechpartner für den Bereich Wasser- und Abwasserwirtschaft.

Hinsichtlich der Beweggründe führt Frank Wiegelmann, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen, ergänzend aus: „Eine spartenscharfe Trennung der Landesgruppenarbeit erscheint aufgrund der vielfältigen thematischen Verflechtungen zunehmend weniger sachgerecht und sinnvoll. Ein Beispiel: In der aktuellen Legislaturperiode ist die VKU-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen in Person des Geschäftsführers in die Regierungskommission „Nachhaltige Umweltpolitik und Digitaler Wandel“ berufen worden, in der auch zahlreiche Fragen der Kreislauf- und Abfallwirtschaft diskutiert werden. Grundsätzlich sind wir mit der personellen Verstärkung nun auch gegenüber den ministeriellen Organisationsstrukturen sprechfähiger und können uns als direkter Ansprechpartner zu allen Spartenthemen platzieren.”

Vertiefte Kontaktpflege

Christian Heine, Vorsitzender der VKU-Landesgruppe Nord bekräftigt: „Als Vorstand sind wir davon überzeugt, dass sich die ohnehin gute Landesgruppenarbeit durch das Pilotprojekt in den Schlüsselbereichen Abfall- und Kreislaufwirtschaft weiterentwickeln lässt. Wir versprechen uns Synergien bei der Begleitung der Gesetzgebung auf Länderebene, beispielsweise bei der Erstellung von Stellungnahmen sowie sektorenübergreifenden Positionierungen der Kommunalwirtschaft. Außerdem möchten wir eine vertiefte Kontaktpflege zu den Mitgliedsunternehmen der fünf Nordländer in der Abfallsparte aufbauen. Auch über den intensiveren Austausch der Baubetriebshöfe im Norden können wir diese nun stärker in die kommunale Familie einbinden. Dies gelingt uns mit dem Ausbau der hauptamtlichen Strukturen in den Landesgruppen.”

Zur Finanzierung des Pilotprojektes beschlossen die Mitglieder der Landesgruppe Küstenländer im vergangenen Jahr einstimmig die Erhebung einer Eigenumlage. Daneben steuert die VKU-Hauptgeschäftsstelle eine gestaffelte Anschubfinanzierung bei. Konkret werden die Mittel für jeweils eine halbe Referent:innenstelle in den Landesgruppen Niedersachsen/Bremen und Nord eingesetzt. Der Pilotversuch ist zunächst auf die Dauer von zwei Jahren angelegt und wird anhand fester Kriterien durch die Geschäftsstellen stetig evaluiert und auf Vorstandsebene begleitet. (hp)