Wärme aus dem Bohrloch: Die neue Folge der ZfK-Podcastserie "Im Fokus"
In der Lüneburger Heide wurde einmal Erdgas gefördert – fast 30 Jahre lang. Die Erdgasförderbohrung „Munster-Südwest Z3“ soll nun auch in Zukunft Energie liefern, aber keine fossile, sondern geothermische.
Für die neueste Folge von „Im Fokus“ ist unser Podcast-Host Stefan Lennardt an den Ort der alten Bohrung in Niedersachsen gereist und hat mit den Stadtwerken Munster-Bispingen gesprochen, die das Projekt umsetzen.
Das 5005 Meter tiefe bestehende Bohrungsloch wird für die Geothermie ertüchtigt werden, die Förderanträge sind durch.
Stadtwerke sparen Millionen
„Wir wollten die geografischen Voraussetzungen für Geothermie hier in Munster nutzen, allerdings haben wir dann festgestellt, dass solche Bohrungen sehr teuer sind“, berichtet Jan Niemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Munster-Bispingen.
„Als sich 2015 dann die Möglichkeit ergab, dieses Loch hier zu übernehmen, haben wir das intensiv verfolgt“.
Wasser in der Tiefe
Ein großer Vorteil ist, dass durch die Gasförderung bereits bekannt geworden ist, dass es vor Ort Tiefenwasser gibt. Eine Probebohrung entfällt also. Das bestehende Bohrungsloch soll mit einer zweiten Bohrung erweitert werden, sodass ein geschlossener Wasserkreislauf entsteht. Das Geothermiekraftwerk soll dann ans Wärmenetz angeschlossen werden.
„Wir glauben, dass wir mit unserem Angebot der Geothermie einen weniger steigenden Kostenfaktor haben als es bei Fossilen der Fall ist – wir sind von CO2-Preis und Welthandel unabhängig“, sagt Sebastian Spöring, der das Projekt bei den Stadtwerken leitet.
Hat die Geothermie in Munster Erfolg, könnte sie die Wärmewende entscheidend mitgestalten. Denn es gibt in Niedersachsen noch tausende Öl- und Gasbohrstandorte, die unter Umständen nachgenutzt werden könnten.
Die genauen Details über die Wärme aus der Tiefe und wie die Bundeswehr das Engagement der Stadtwerke Munster-Bispingen beeinflusst hat, können Sie hier im Podcast nachhören.