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Stadtwerke Kiel prüfen Optionen auf altem Kohlegelände

Das Gelände an der Kieler Förde auf dem das alte Kohlekraftwerk stand, wurde nun veräußert: Während die Stadtwerke ihre Optionen prüfen, wurde ein Teil verkauft.
30.09.2021

Das 14 Hektar große GKK-Gelände neben dem Küstenkraftwerk ist verkauft. Die Stadtwerke Kiel nutzen 7,5 Hektar für die weitere Dekarbonisierung der Kieler Fernwärme und den Seehafen Kiel 6,5 Hektar als Erweiterungsfläche.

Der Kohleausstieg ist bereits seit April 2019 in Kiel abgeschlossen: Nun ist ein weiterer Schritt vollzogen, damit das über 50 Jahre alte Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK) Geschichte werden kann. Das 14 Hektar große GKK-Gelände ist verkauft. Das kohlebasierte Kraftwerk, zu gleichen Teilen von Stadtwerke Kiel und Uniper Kraftwerke betrieben, steht mit seinem 126 Meter hohen Schornstein seit 1970 auf dem Ostufer der Kieler Förde, teilt das kommunale Unternehmen mit.

Die Stadtwerke Kiel nutzen 7,5 Hektar von den 14 Hektar für die weitere Dekarbonisierung, denn diese stehen neben dem Küstenkraftwerk nun als Erweiterungsfläche zur Verfügung. Man sei in den ersten Planungen für neue technische Erweiterungen, so Technik- und Personalvorstand Jörg Teupen von den Stadtwerken.

Großwärmepumpe und Wärmespeicher werden geprüft

So werden die Möglichkeiten einer Großwärmepumpe in Kombination mit einem weiteren Wärmespeicher an der Kieler Förde geprüft. Darüber hinaus finden Gespräche mit dem Motorenhersteller INNIO Jenbacher statt, um langfristig die Möglichkeiten zum Betrieb der Gasmotoren mit Wasserstoff intensiv zu prüfen.
 
"Die Lage an der Kieler Förde ist optimal für diese Art der klimaneutralen Wärmeerzeugung. Umweltwärme der Förde zu entnehmen, um daraus warmes Heizwasser für die Fernwärmerzeugung herzustellen, wäre eine gute Kombination in Verbindung mit unserem Küstenkraftwerk", sagt Teupen.

Kieler Hafen soll ab 2030 klimaneutral sein

Die restlichen 6,5 Hektar gehen an den Seehafen Kiel. Dirk Claus, Geschäftsführer PORT OF KIEL sagt dazu: "Wir freuen uns, durch den Ankauf des Areals unsere Logistikdienstleistungen langfristig weiter ausbauen zu können." Die Zeit des Rückbaus von Gebäuden des ehemaligen Kohlekraftwerkes wird der PORT OF KIEL nutzen, um Vorbereitungen für das durchzuführende Planfeststellungsverfahren zu treffen.

An den vorhandenen Schiffsliegeplätzen im Ostuferhafen projektiert der Hafen derzeit zwei Landstromanlagen, die im Jahr 2023 ans Netz gehen. Claus zeigt auf: "Auf lange Sicht können wir mit den Flächen die logistische Kompetenz des Hafens stärken und kombinieren dies mit Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. Ziel ist es, den Hafen ab dem Jahr 2030 klimaneutral zu betreiben." (gun)