Berlin erhält Zuschlag für Corona-Abwasser-Monitoring
Die Berliner Untersuchungen von Abwasserproben auf das Corona-Virus werden künftig bundesweit bedeutsam: Die Hauptstadt wird einer von insgesamt 20 Pilotstandorten im sogenannten Abwasser-Monitoring-Programm, welches mit EU-Geldern gefördert wird, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Montag mitteilte. Wie viel Geld Berlin für das Programm von der EU bekomme, sei noch unklar. Das Projekt starte im Februar in Kooperation zwischen den Berliner Wasserbetrieben und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales.
Die Berliner Wasserbetriebe überprüfen seit Februar 2021 das Berliner Abwasser mit vielen Testreihen auf Corona-Viren und haben ein Nachweis-Modell inklusive der Sequenzierung der Virusvarianten und eine App für die Visualisierung der Daten und deren Trends entwickelt. Das Labor des Wasserver- und -entsorgers verfügt inzwischen über Technik zur digitalen PCR-Bestimmung und stellt gerade zusätzliche Mikrobiologen ein. Bis dahin erfolgt die Bestimmung auf SARS-CoV-2 in einem Auftragslabor.
Bessere Vergleichbarkeit der Daten
Mit der EU-Förderung könnten weitreichendere Untersuchungen gemacht werden, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales. Zudem führe der Zusammenschluss der 20 Standorte zu einer besseren Vergleichbarkeit der Daten.
Ziel des Projektes sei es, durch regelmäßige Untersuchung von Abwasser auf das Coronavirus frühzeitig zu erkennen, ob sich die Infektionsdynamik ändere, also ob die Virusmenge im Abwasser ab- oder zunimmt - auch im Hinblick auf die Virusvarianten. Außerdem sollen zusätzliche Informationen für die Beurteilung der gesamtstädtischen Infektionslage gewonnen werden. (dpa/hp)