BWB investieren 200 Millionen in Klärwerk Schönerlinde
Im Berliner Klärwerk Schönerlinde investieren die Berliner Wasserbetriebe bis 2025 rund 200 Millionen Euro in zusätzlichen Ressourcenschutz und Umweltqualität. Dazu gehört auch eine Ozonierungsanlage zur Spurenstoffentfernung. Erstes Vorhaben beim Ausbau des Klärwerks Schönerlinde ist der Bau eines Mischwasserspeichers mit einem Volumen von 40.000 Kubikmetern, heißt es in der Pressemitteilung. Er dient der Sicherung der Reinigungsergebnisse bei Starkregen. Ab 2020 wird das Werk, in dem die Abwässer von rund 750.000 Menschen aus Berlin und Brandenburg geklärt werden, mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe für Spurenstoffe ausgerüstet.
Außerdem entstehen in dem Werk eine Flockungsfiltration und eine Prozesswasserbehandlungsanlage zur weiteren Minimierung der Phosphor- und Stickstoffgehalte. Beide Nährstoffe sind in den Gewässern unerwünscht, weil sie Algen wachsen lassen. Mit ihrer weiteren Reduzierung setzen die Wasserbetriebe Ziele der Wasserrahmenrichtlinie um. Außerdem entstehen zwei zusätzliche Blockheizkraftwerke, ein neuer Ablauf sowie eine Abluftbehandlung mit Bio- und Chemowäscher zur Geruchs- und Belastungsreduzierung.
"Wir sichern die Qualität unserer Trinkwasserressourcen"
"Wir haben mit rund 1,5 Milliarden Euro bis 2027 ein umfangreiches Investitionsprogramm für den Ausbau unserer Klärwerke mit weitergehenden Reinigungsstufen beschlossen und arbeiten bereits seit zwei Jahren an der Umsetzung", so Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon. In Waßmannsdorf ist ein 50.000-Kubikmeter-Speicher bereits fertig, neue Beckenlinien und Anlagen zur Steigerung der Ablaufqualität gewinnen an Kontur. 2020 gebe es weitere Baustarts in den Klärwerken. "Mit der großtechnischen Spurenstoffentfernung sichern wir die Qualität unserer Trinkwasserressourcen", bekräftigt der Vorstandsvorsitzende.
Forschungsprojekt mit TU Berlin
Die Grundlagen für die in Schönerlinde zur Anwendung kommende Spurenstoffentfernung hat das Unternehmen im Projekt Askuris zusammen mit der TU Berlin selbst erforscht. Im Projekt "AquaNES" wird aktuell ebenfalls mit Wissenschaftspartnern untersucht, wie sich die Spurenstoffentfernung nach der Ozonierung noch effizienter verbessern lässt. "Die sich verstärkenden Witterungsextreme bestätigen die Strategie der Berliner Wasserbetriebe, den in Berlin eng geschlossenen und damit sensiblen Wasserkreislauf mit modernsten Techniken zusätzlich abzusichern", erklärt die Berliner Wirtschaftsstaatssekretärin Barbro Dreher. (hoe)