Abwasser

Erstes Teilstück des Emscher-Abwasserkanals geht in Betrieb

Das Milliardenprojekt Emscher-Umbau im Ruhrgebiet kommt voran: Das Herzstück, der Abwasserkanal, wurde am Montag in Betrieb genommen. Bis der Fluss nicht mehr stinkt, dauert es aber noch ein paar Jahre.
24.09.2018

Eines der größten Infrastruktur-Projekte Deutschlands wird in einem ersten Teilschritt in Betrieb genommen: Der Emscher-Abwasserkanal. Die Maßnahme kostet insgesamt etwa 5,5 Mrd. Euro. Mit dabei sind in der Mitte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, und die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser.

Die Emscher, die seit vielen Jahren als Abwasserfluss genutzt wird, ist seiner Renaturierung ein großes Stück näher gekommen. Im Beisein des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen (NRW), Armin Laschet (CDU),  wurde am Montag ein Großteil des Emscher-Abwasserkanals offiziell in Betrieb genommen. Ein 35 Kilometer langes Teilstück nimmt nun schrittweise immer mehr Abwässer aus dem Einzugsgebiet auf. Auch zwei neue Abwasser-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop wurden offiziell in Dienst gestellt.

Zuerst fließen Abwässer aus Castrop-Rauxel in den Kanal, dann welche aus Recklinghausen, dann aus Dortmund. Bis Mitte 2019 sollen bereits 80 bis 90 Prozent der bislang noch in den offenen Fluss geleiteten Abwässer unterirdisch fließen. Ende 2021 soll die Emscher wieder abwasserfrei sein. Die Abwässer von 1,6 Millionen Einwohnern und allen Gewerbebetrieben werden dann durch den Kanal geleitet. Eine naturnahe Umgestaltung soll anschließend bis 2027 abgeschlossen sein.

Der Umbau startete bereits 1992

Der Umbau der Emscher und ihrer 35 Nebenflüsse und -bäche hatte 1992 begonnen. Die Gesamtkosten werden auf rund 5,5 Mrd. Euro veranschlagt. Die Emscher entspringt in Holzwickede, nach 85 Kilometern mündet sie bei Dinslaken in den Rhein. Der Oberlauf der Emscher und ihre Nebenläufe in Dortmund sind bereits seit einigen Jahren auf einer Länge von 24 Kilometern abwasserfrei und renaturiert. Am anderen Ende wird noch gebaut.

Die Emscher wird bereits seit 150 Jahren als oberirdischer Abwasserfluss genutzt. Unterirdische Abwasserkanäle waren in der Kohleregion nicht möglich, weil der Steinkohlenbergbau ständig für Bodenabsenkungen sorgte, die unterirdische Kanäle beschädigt hätten. (dpa/al)