Abwasser

Leag und Veolia wollen in Boxberg Klärschlamm entsorgen

Die beiden Unternehmen haben eine Vereinbarung zur Errichtung einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage getroffen. Darin könnten Reststoffe aus kommunalen Betrieben verwertet werden.
12.05.2022

Am Standort Boxberg können Leag und Veolia auf vorhandene personelle und technische Infrastruktur zurückgreifen sowie die Klärschlamm-Trocknungsanlage nutzen.

 

Lausitz Energie Kraftwerke (Leag) und Veolia Klärschlammverwertung Deutschland (Veolia) haben eine Vereinbarung zur Errichtung einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KSMA) am Kraftwerksstandort Boxberg getroffen. Sie wird über eine nachgelagerte Phosphor-Recyclinganlage (P-RC-Anlage) verfügen. Das geschätzte Gesamtinvestitionsvolumen für das Projekt beträgt laut einer Pressemitteilung rund 60 Mio. Euro.

Mit dem Bau würden gleichzeitig die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Betreiber kommunaler Kläranlagen aus der Lausitz und darüber hinaus die gesetzliche Forderung, aus Klärschlämmen die Ressource Phosphor zurückzugewinnen, erfüllen können. „Die Kosten für die thermische Verwertung und das Phosphorrecycling lassen sich mit dieser auf die Region zugeschnittenen Lösung deutlich senken und natürliche Kreisläufe ökologisch sinnvoll schließen“, sagte Veolia-Geschäftsführer Laurent Hequet.

Neue Optionen für das Kraftwerk Boxberg

Der Klärschlamm aus der Region müsse nicht kilometerweit in andere Verwertungsanlagen transportiert werden, sondern könne direkt in der Region thermisch verwertet und der dabei zurückgewonnene Phosphor als Dünger von den Agrarbetrieben in der Region genutzt werden. „Indem wir auf die personelle und technische Infrastruktur am Standort Boxberg zurückgreifen und hier in unserer Trocknungsanlage die Klärschlämme vorbehandeln können, werden Synergien geschaffen, die kostensenkend wirken, Arbeitsplätze in der Region sichern und sich auch für die Umwelt auszahlen“, so Hequet weiter. Bereits seit Mitte 2021 errichtet Veolia in Boxberg eine Klärschlamm-Trocknungsanlage.

Leag-Kraftwerksvorstand Hubertus Altmann sieht in der Vereinbarung einen weiteren wichtigen Meilenstein zur langfristigen Entwicklung des Standorts. „Neben dem Betrieb unserer Kraftwerksblöcke im Kraftwerk Boxberg ergeben sich mit der neuen Klärschlammverordnung, die bereits ab dem Jahr 2029 in Kraft tritt, neue Optionen für das Kraftwerk Boxberg.“

Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft

Die geplante Großanlage mit einer Gesamtkapazität von 20.000 bis 30.000 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr sollte idealerweise bis zum Jahresende 2027 in Betrieb gehen. Als ersten Schritt auf dem Weg dahin haben sich Leag und Veolia zur Gründung einer gemeinschaftlichen Projektgesellschaft bis zum Ende dieses Jahres verständigt. (hp)