Abwasser

Neues Verfahren zur Eliminierung von Mikrostoffen

EWL testet den Einsatz von Silikagel, um Mikroschadstoffe und Mikroplastik im Wasser zu reduzieren.
30.04.2021

Das Pilotverfahren wird erst eingesetzt, nachdem das Wasser in der EWL-Kläranlage bereits in drei Stufen gereinigt wurde.

Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln oder anderen Mikroschadstoffen sowie Mikroplastik werden zunehmend in geringen Konzentrationen in Bächen und Flüssen nachgewiesen. Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat in der Kläranlage Landau-Mörlheim daher ein innovatives Projekt aufgesetzt: Er testet, wie Silikagel – auch Kieselgel genannt – dazu genutzt werden kann, die Belastung des Wassers mit diesen Stoffen und Partikeln zu reduzieren.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel hat für das Projekt Fördermittel in einer Höhe von 193.000 Euro bewilligt. „Der Einsatz von Silikagel in einer Kläranlage ist ein neues Verfahren“, erklärte Spiegel. „Mit dem Projekt wollen wir herausfinden, wie effektiv und wie wirtschaftlich es ist und ob Kieselgel damit für den Einsatz in der Abwasserreinigung geeignet ist.“

Mikroplastik verklumpt

Das Silikagel wird innerhalb des Projektes für die weitergehende Reinigung eingesetzt, nachdem das Wasser in der Kläranlage bereits in drei Stufen gereinigt wurde. Dabei ist das Ziel, dass Mikroschadstoffe an dem Gel gebunden werden. Mikroplastik hingegen verklumpt durch das Silikagel, sodass die Teilchen danach herausgefiltert werden können. Der EWL war bereits zuvor Kooperationspartner für Pilotversuche mit Kieselgel, allerdings in kleinerem Maßstab.

„Mit unserem Pilotversuch im kleineren Maßstab sind wir so weit gekommen, dass in der Zukunft daraus etwas Größeres für alle entstehen könnte“, sagt Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzender des EWL. „Das ist ein beeindruckendes Beispiel und Resultat der Unternehmensphilosophie des EWL, als Umweltschutzbetrieb solche Impulse zu setzen.“ (hp)