Abwasser

Ruhrverband optimiert Belebtschlammbehandlung

Auf der Kläranlage Essen-Kettwig werden vier Becken mit neuer Technik ausgestattet. Damit wird sehr viel Energie eingespart.
18.06.2021

Insgesamt 550 neue Belüfterelemente müssen in jedem Becken von Hand montiert werden.

Der Ruhrverband stattet derzeit die mehr als 26.000 Kubikmeter fassende Belebungsstufe der Kläranlage Essen-Kettwig mit neuen Belüfterelementen und neuen Rührwerken aus. Ziel der aufwendigen Umbaumaßnahme ist es, eine energieeffizientere und damit wirtschaftlichere biologische Reinigung des Abwassers zu erreichen.

Nach einer Strömungssimulation wird jedes der insgesamt vier Becken mit je 550 neuen Belüftertellern und vier neuen Rührwerken ausgestattet. Für jedes Becken wird darüber hinaus die erforderliche Mess- und Regeltechnik erneuert und ihre Programmierung auf die veränderten Anforderungen angepasst.

Im laufenden Betrieb

Bei der in mehrere Bauabschnitte unterteilten Sanierung handelt es sich nach einer Mitteilung des Ruhrverbands gewissermaßen um eine Operation „am offenen Herzen“. Da die Reinigungsleistung der Kläranlage Essen-Kettwig während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden muss, können die Becken nur nacheinander außer Betrieb genommen und umgebaut werden.

Die Arbeiten werden voraussichtlich im August dieses Jahrs abgeschlossen sein. Wenn alles fertig ist, rechnet der Ruhrverband mit einer Energieeinsparung von rund 100.000 Kilowattstunden im Jahr. Im Verhältnis zum jährlichen Gesamtstromverbrauch der Kläranlage Essen-Kettwig macht die prognostizierte Einsparung knapp 6,5 Prozent aus.

Besonderheiten des Standorts

Dabei müsse man allerdings die standortbedingten Besonderheiten berücksichtigen, denn das Abwasser muss zweimal gehoben werden, wie der Ruhrverband mitteilt: „Andere Anlagen vergleichbarer Größe in unserem Verbandsgebiet hätten einen geringeren Pro-Kopf-Stromverbrauch, hier wäre die prozentuale Einsparung einer solchen Maßnahme natürlich höher.“ (hp)