Wasser

Fischtreppe an der Ruhr ist fast fertig

Damit erfüllen die Stadtwerke Fröndenberg Wickede die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie, nach der in allen Gewässern eine vollständige ökologische Durchgängigkeit gewährleistet sein muss.
27.05.2022

Die Stadtwerke Fröndenberg Wickede betreiben mehrere Wasserkraftwerke am Flusslauf der mittleren Ruhr.

Die letzte notwendige Fischtreppe zwischen Fröndenberg und Wickede wird noch in diesem Jahr fertiggestellt. Das teilen die Stadtwerke Fröndenberg Wickede mit. Die Arbeiten an dem dafür erforderlichen „naturnahen Gerinne“, einem künstlich angelegten Bachlauf, sei nahezu fertig.

Außerdem wird neben dem Wehr eine Turbinenschnecke eingebaut. Damit sollen 135 Kilowatt Strom je Stunde erzeugt werden. Die Baumaßnahme betrifft das Hauptwehr, direkt am Naturschutzgebiet Kiebitzwiese im Süden von Fröndenberg-Westick. Fischtreppe und Schnecke gemeinsam sorgen dann für eine so genannte „Lockströmung“, anhand derer die Fische erkennen können, dass sie den Wasserlauf bergauf schwimmen können.

Fische können stromaufwärts schwimmen

Die Gefahr, versehentlich in die Schnecke einzuschwimmen, besteht nicht. Dazu sei die Strömung zu stark, stellen die Stadtwerke fest. Die Fischtreppe besteht aus 34 Stufen mit einer Höhendifferenz von je elf Zentimentern.
 
400 Liter Wasser pro Sekunde werden in Zukunft über die Fischtreppe abfließen; weitere 3,4 Kubikmeter Wasser werden über die Schnecke fließen. Somit werden die Fische es nicht schaffen, in die Schnecke einzuschwimmen – wohl aber in die Treppe, wo nur 0,4 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen. Ohne technische Hilfe wäre es den Fischen nicht möglich, an einem Wehr vorbeizukommen.

Voraussetzung für Fördermittel erfüllt

„Wir sind sehr froh, dass trotz der aktuellen Engpässe bei Personal und Material alles im Zeitplan läuft. Denn dann können wir rechtzeitig alles in Betrieb nehmen. Das ist wichtig, um die zugesagten Fördermittel zu erhalten“, stellt Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Loipfinger fest.
 
Mit dem Einbau der Fischtreppen, mit einem Invest von mehr als 1 Mio. Euro, erfüllen die Stadtwerke die EU-Wasserrahmenrichtlinie, nach der in allen Gewässern eine vollständige ökologische Durchgängigkeit gewährleistet sein muss. Forellen, Aale, Barben und weitere Arten können sich in der Ruhr wieder in alle Richtungen bewegen und werden nicht durch menschliche Bauwerke gestört. Das hatten die Stadtwerke durch ähnliche Maßnahmen bereits im letzten Jahr an der Wasserkraftanlage Schwitten an der Ruhrbrücke sowie in der Vergangenheit in Langschede und Wickede ermöglicht. (hp)