Wasser

Bodensee-Wasserversorgung stellt sich für die Zukunft auf

Der Wasserpreis steigt 2021 leicht. Preistreiber sind die Personalkosten. Weitere Erneuerungen der Infrastruktur stehen an – unter anderem wegen der Quaggamuschel.
20.11.2020

Im Wasserwerk Sipplinger Berg werden 9000 Quadratmeter Dachfläche mit Photovoltaik ausgestattet.

 

Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Wasserabgabe von 134,3 Mio. Kubikmeter Trinkwasser im Jahr 2019 fiel rückwirkend die durchschnittliche Umlage günstiger aus als geplant. Das teilt die Bodensee-Wasserversorgung mit. Der rechnerische Wasserpreis war mit 60,2 Cent/Kubikmeter um 2,7 Prozent oder 1,7 Cent niedriger als geplant. Von den überschüssigen Mitteln werden 0,5 Mio. Euro den Rücklagen zugeführt und 0,55 Mio. Euro den Verbandsmitglieder erstattet.

Für das kommende Jahr 2021 plant der Zweckverband mit einer durchschnittlichen Umlage von 64,9 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Gründe für die steigende Umlage sind u.a. höhere Personalkosten. Als Betreiber kritischer Infrastruktur und für die Vorbereitungen und Planungen zum Projekt „Zukunftsquelle“ hat das Unternehmen für das Jahr 2021 neue Stellen geschaffen und zudem das Engagement in der Ausbildung verstärkt.

Vorbereitung für Generationswechsel

„Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, es muss sicher und zuverlässig zu unseren Verbandsmitgliedern gelangen. Dafür brauchen wir kompetente Fachleute aus vielen Sparten, die wir zunehmend im Unternehmen ausbilden. So schaffen wir die Grundlage für den anstehenden Generationswechsel in den Fachabteilungen“, so Michael Stäbler, kaufmännischer Geschäftsführer des Zweckverbands.

Im kommenden Jahr sind für Modernisierung und den Neubau von Anlagen 36 Mio. Euro eingeplant. Neben Investitionen ins Leitungsnetz werden am Standort Besigheim-Ottmarsheim die Betriebsstelle erneuert und ein Zentrallager errichtet. Im Wasserwerk Sipplinger Berg werden 9000 Quadratmeter Dachfläche mit Photovoltaik ausgestattet.

Weitere Schritte für „Zukunftsquelle“

Mit dem Ziel, die Wasserversorgung für 4 Mio. Baden-Württemberger für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen, hat die Bodensee-Wasserversorgung 2019 das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ aufgelegt. Teile der Entnahme- und Förderanlagen in Sipplingen am Bodensee nähern sich mittlerweile ihrer Altersgrenze und müssen aufgrund der langen Betriebsdauer ersetzt oder erneuert werden. Gleichzeitig soll mit den geplanten Maßnahmen die Sicherheit gegen Ausfälle erhöht werden.

Die zunehmende Ausbreitung der Quaggamuschel in den technischen Anlagen erfordern den Bau neuer Leitungen und neue Aufbereitungstechnologien, welche die invasive Muschel und ihre Larven sicher entfernen. Hierfür und für den Bau eines neuen Wasserwerks zwischen Ludwigshafen und Sipplingen sind die Ausschreibungen der Planungsleistungen abgeschlossen und die verschiedenen Planer werden in den nächsten Monaten beauftragt. (hp)