Wasser

Kampagne Trinkfair wirbt für Wasser aus dem Hahn

So viel Wasser wie immer trinken und dabei CO2 sparen? Die AG Fairantwortung zeigt wie es geht. Zwei Stadtwerke sind Projektpartner.
01.11.2019

Eberhard Oehler, Johannes Arnold, Frank Mentrup,

Alice Knorz, Rui Duarte und Michael Homann (v.l.n.r.)

Diese Bilanz ist unschlagbar: Eine vierköpfige Familie kann genau so viel Wasser wie immer trinken – und ganz ohne Aufwand pro Jahr 1224 Euro sparen und die Umwelt um 496 Kilogramm CO2 entlasten. Wie das gehen kann? "Indem die Familie von in Flaschen gekauftem Wasser auf Trinkwasser aus dem Hahn umsteigt", gibt Rui Duarte die Antwort. Duarte ist gemeinsam mit Alice Knorz Vorstand der gemeinnützigen AG Fairantwortung aus Karlsruhe. 

Im Team haben sie die Kampagne "Trinkfair" erarbeitet, mit der sie Unternehmen und die breite Öffentlichkeit dafür gewinnen möchten, Wasser aus dem Hahn zu nutzen. Von Beginn an als Projektpartner im Boot sind die Stadtwerke Karlsruhe und die Stadtwerke Ettlingen.

Deutsche verbrauchen 16,4 Mrd. Einweg-Flaschen im Jahr

"Wasser aus dem Hahn ist sauber, gesund und klimaneutral. Wir dürfen dieses hohe Gut doch nicht Produkten in Plastik- oder anderen Flaschen vorziehen", bringt es Duarte auf den Punkt und betont: "Unverpackt ist die beste Lösung." Er rechnet vor, dass in Deutschland pro Jahr 16,4 Mrd. Einweg-Flaschen verbraucht werden. "Übereinandergestapelt ergibt das 14 Mal die Strecke von der Erde bis zum Mond", so der Fairantwortung-Vorstand.

Um Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern deutlich zu machen, wie sie durch das Nutzen von Wasser aus dem Hahn die Umwelt, das Klima und den eigenen Geldbeutel schonen können, hat Fairantwortung den online verfügbaren "trinkfair-Rechner" entwickelt: In ihn kann individuell das bisherige Trinkverhalten beim Wasser eingegeben werden, und sofort wird angezeigt, wieviel Einsparpotenzial der Wechsel auf Leitungswasser hat.

Unternehmen kann mehrere Tausend Euro sparen

Beeindruckend ist das Beispiel eines Unternehmens aus Karlsruhe mit 20 Mitarbeitern, die bisher hauptsächlich Mineralwasserflaschen aus Glas nutzen: Beim Umstieg auf Wasser aus dem Hahn geht der CO2-Verbrauch von 1205 Kilogramm auf Null zurück und anstelle von 6457 Flaschen werden gar keine mehr gebraucht. Die Kosten reduzieren sich von 4038 Euro auf 18 Euro. (pm)