Wasser

Keine Coronaviren in geklärtem Abwasser

In manche Badegewässer werden auch gereinigte Abwässer eingeleitet. Besteht dabei für die Badenden die Gefahr einer Corona-Infektion? Nein, beruhigt das Landesumweltamt NRW, das derzeit Laborkapazitäten für zukünftig entstehende Viren aufbaut.
09.07.2021

Corona-Viren, die mit geklärtem Abwasser in Badegewässer gelangen, sind inaktiv.

Von geklärten Abwässern geht keine Corona-Gefahr für Badegewässer und Trinkwasser aus. Darauf hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) am Donnerstag hingewiesen. Untersuchungen hätten gezeigt, dass Corona-Infizierte Viren durch den Stuhl ausscheiden. Teile der Viren-Erbinformation ließen sich anschließend in Kläranlagen nachweisen.

«Gleichzeitig ist es bisher nicht gelungen, aus dem Abwasser Viren erneut zu kultivieren und damit ihre Infektiosität nachzuweisen», erklärte der Abteilungsleiter für Umweltanalytik, Klaus Furtmann. «Das heißt: Wir müssen keine Belastung befürchten.» Es bestehe kein Risiko für Badende und das Trinkwasser.

Mehr Trinkwasserverbrauch im Lockdown

Furtmann bezeichnete das Coronavirus als «leicht zerstörbar». «Es kann aber sein, dass wir in Zukunft mit anderen Viren zu tun haben.» Daher habe das Lanuv damit begonnen, Laborkapazitäten für entsprechende Untersuchungen aufzubauen.

Zusammen mit dem trockenen Wetter sorgte die Pandemie im vergangenen Jahr auch für einen höheren Trinkwasserverbrauch der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen. Viele Menschen hätten sich wegen Reisebeschränkungen und Heimarbeit intensiver um Terrasse und Garten gekümmert, erklärte der Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft, Wolfgang Leuchs, in dem am Donnerstag in Duisburg vorgestellten Lanuv-Jahresbericht. «Deswegen wurde zu Hause insgesamt mehr Wasser für das Duschen, die Toilettenspülung, die Bewässerung oder das Befüllen der Pools verbraucht.» Genaue Verbrauchszahlen lägen aber noch nicht vor. (dpa/hp)