Wasser

Neue Wasserleitung unter dem Rhein

EVM plant derzeit im Auftrag der VWM einen neuen Rheindüker – mit einigen Herausforderungen.
18.01.2021

Im Rahmen der Vorbereitungen für den Bau der neuen Wasserleitung nimmt die EVM Probebohrungen vor.

 

Wasser unter dem Rhein hindurch von Koblenz-Wallersheim nach Niederwerth zu pumpen, ist eine echte Herausforderung. Vor allem dann, wenn es um große Massen an Trinkwasser geht. Dieser Aufgabe stellt sich die Energieversorgung Mittelrhein (EVM). Im Auftrag der Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein (VWM) plant der Versorger derzeit den Bau einer neuen Druckleitung, die den Rhein unterquert und in der Fachsprache Düker heißt. Damit wollen die VWM im Rahmen des Projekts „VWM 2035“ die Versorgungssicherheit insbesondere der Gemeinde Vallendar verbessern.

Zu diesem Zweck wurden kürzlich Probebohrungen im Rhein bei Wallersheim durchgeführt, damit sich die Experten der EVM-Netztochter Energienetze Mittelrhein ein Bild von der Beschaffenheit der Flusssohle machen können. Doch bevor mit den Bohrungen begonnen werden konnte, musste zunächst einmal ein Muschelexperte hinzugezogen werden.

Taucher im Einsatz

„Wer sich mit dem Bau eines Rheindükers beschäftigt, bekommt es unweigerlich mit der Gemeinen Flussmuschel zu tun“, berichtet Marcelo Peerenboom, Pressesprecher der EVM-Gruppe. Bundesweit wird sie in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt.

Nach dieser Aktion entnahmen Experten drei Tage Bohrkerne. Diese werden von einem Ingenieurbüro bewertet, um festlegen zu können, welches Bohrverfahren später eingesetzt wird. Weitere Bodenentnahmen im gleichen Verfahren wurden danach auf der Niederwerther Seite durchgeführt, es folgen noch drei Bohrungen an Land.

Ein Jahr Vorbereitung

Beim Bau des Rheindükers von Horchheim zum Oberwerth vor vier Jahren beispielsweise stellte sich heraus, dass aufgrund der meterdicken Kiesschichten spezielle Schutzrohre, sogenannte Casings, eingesetzt werden mussten. Bis der neue Düker nach Niederwerth gebohrt wird, geht noch mehr als ein Jahr ins Land. Genehmigungs-, Planungs- und Ausschreibungsverfahren brauchen ihre Zeit. (hp)