Wasser

Nordwasser möchte Versorgung für Rostock umbauen

Die Trinkwasserversorgung für Rostock soll unabhängiger vom Fluss Warnow werden, der bislang die einzige Quelle darstellt. Eine Alternative ist eine Pipeline für ganz Mecklenburg.
03.09.2018

Eine sogenannte Sepaflexanlage im Wasserwerk Rostock: Das Nass aus der Warnow muss bisher aufwendig aufbereitet werden.

Bisher bezieht dia Hansestadt Rostock ausschließlich Trinkwasser aus dem Fluss Warnow, an dem die Stadt liegt. Das Wasser muss recht aufwendig aufbereitet werden, und es kommt zudem aus nur einer Quelle, also dem Fluss. Das soll sich ändern: Der städtische Versorger Nordwasser will weniger abhängig von der Warnow werden. Dazu könnte sich Rostock den Plänen für ein großes Leitungsnetz quer durch Mecklenburg anschließen. Dann würde das Rostocker Trinkwasser aus Grevesmühlen, Wismar und Bad Doberan kommen.

Bis Jahresanfang wollen die Nordwasser-Geschäftsführer Michaela Link und Wolf-Thomas Hendrich nach Angaben der Ostsee-Zeitung ihre Strategie vorlegen, wie sie fast 300 000 Menschen in Rostock und 28 Umlandgemeinden auch in den kommenden Jahrzehnten mit sauberem Trinkwasser versorgen wollen: „Wir denken in langen Zeiträumen – mindestens bis 2035“, so Link. Und da die alte Hansestadt – ebenso wie ihre Umlandgemeinden – immer mehr Menschen anzieht, wird Nordwasser perspektivisch mehr Wasser brauchen.

Zentrales Thema wird die Sicherheit

Selbst während der Dürre-Periode der vergangenen Monate führte die Warnow noch ausreichend Wasser. Aber was, wenn solche Trockenphasen häufiger auftreten? „Wir müssen die klimatischen Veränderungen in unsere Strategien aufnehmen“, so Hendrich. Nicht nur das Wetter beschäftigt den Versorger. Schließlich ist die Warnow verwundbar: Chemikalien aus der Landwirtschaft, Unglücke oder gezielte Anschläge könnten dazu führen, dass der Fluss als Wasserspeicher ausfällt.

Zwischen Sanitz und Tessin im Rostocker Umland gibt es noch Trinkwasser-Vorkommen, die angezapft werden könnten, wie die Ostsee-Zeitung gleichfalls vermeldet. Alternativ könnte das Wasser demnach über ein neues Verbundnetz kommen: „Entsprechende Pläne gibt es bereits seit 1998“, sagt Eckhard Bomball, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Grevesmühlen. Ende der 1990er Jahre hätten mehrere Versorger den Rostockern bereits Wasser angeboten. Der Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns verfügt über die größten Trinkwasser-Reserven des Landes. (sig)