Wasser

Regenwasser vom Kirchturm verbessert Wasserspiegel

Emschergenossenschaft fördert Maßnahme zur Klimafolgenanpassung in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Buer-Hassel.
23.06.2021

Das Regenwasser von den Dächern der Lukas-Kirche in Gelsenkirchen-Hassel fließt nun nicht mehr in die Kanalisation: Das Regenrohr endet in einer Rinne, über die das Nass von oben im Boden versickern kann.

Sauberes Regenwasser landet noch zu häufig in der Kanalisation und damit in der Kläranlage. Dabei könnte es vor Ort zur Bewässerung und Kühlung der Umgebung genutzt werden. Wie das geht, zeigt die Lukasgemeinde Buer-Hassel: Mit Fördermitteln der Emschergenossenschaft und des NRW-Umweltministeriums wurden die Dachflächen der Kirche, des Turms und des Vorplatzes für 93.000 Euro abgekoppelt.

Jetzt fließt das Regenwasser von rund 1500 Quadratmetern nicht mehr über Regenrohre direkt in die Mischkanalisation, sondern es wird über Mulden und Rinnen abgeleitet, kann im Boden versickern und damit ins Grundwasser gelangen. Dabei wird das Niederschlagswasser in Rigolen unter der Erde und teils oberirdisch zwischengespeichert und dient so auch der Bewässerung der Bäume auf dem Kirchgelände der zu Gelsenkirchen gehörenden Gemeinde. Die Bäume, die so zusätzlich Feuchtigkeit aufnehmen können, haben dadurch eine gesteigerte Verdunstungsleistung – die Umgebung wird stärker gekühlt.

„Wasser in der Stadt von morgen“

Das ist wichtig, denn auch in Gelsenkirchen sind die Folgen des Klimawandels spürbar: weniger Niederschlag übers Jahr gesehen, Hitzestau in den Stadtquartieren, ein abnehmender Grundwasserspiegel. Mit der Zukunftsinitiative "Wasser in der Stadt von morgen" haben sich Emschergenossenschaft und Emscherkommunen 2014 auf den Weg gemacht, diese Herausforderungen zu meistern. "Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung, die den natürlichen Wasserkreislauf und die Stadtnatur stärkt", sagt Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft. (hp)