Wasser

Rheinland-Pfalz: Grundwasserspiegel trotz feuchtem Winter weiter niedrig

"Das Defizit der letzten Jahre wird damit mit Sicherheit noch nicht wieder aufgefüllt. Dafür müsste es mehrere Jahre deutlich überdurchschnittlich viel im Winterhalbjahr regnen", heißt es vom Umweltministerium in Mainz.
03.04.2020

Ein "feuchter" Winter reicht nicht aus, um die Grundwasserspeicher ausreichend zu füllen.

Die Niederschläge im Winter haben sich positiv auf den Grundwasserspiegel in Rheinland-Pfalz ausgewirkt – er bleibt aber zu niedrig. "Das Defizit der letzten Jahre wird damit mit Sicherheit noch nicht wieder aufgefüllt. Dafür müsste es mehrere Jahre deutlich überdurchschnittlich viel im Winterhalbjahr regnen", sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Mainz der Deutschen Presse-Agentur. Die vegetationsfreie Zeit, in der sich das Grundwasser neu bildet, sei in den vergangenen Jahrzehnten kürzer geworden. Dies erschwere die Neubildung von Grundwasser.

Die mittlere jährliche Grundwasserneubildung ist dem Ministerium zufolge in den vergangenen 15 Jahren gegenüber dem langjährigen Mittel um etwa 25 Prozent zurückgegangen. "Bei gleichbleibenden klimatischen Verhältnissen muss auch für die kommenden Jahre mit einer defizitären jährlichen Grundwasserneubildungsrate gerechnet werden." Der Winter 2019/2020 sei aber niederschlagsreicher ausgefallen als in den Vorjahren. Wie sehr das dem Grundwasserspiegel genutzt habe, lasse sich erst im Mai sagen.

"Nitratkonzentrationen können steigen"

Eine geringere Grundwasserneubildung führe auch dazu, dass Nährstoffe wie Nitrat weniger verdünnt würden und somit die Konzentrationen im Grundwasser steigen könne, sagte die Sprecherin. Die Energiewende und vor allem die Umstellung der fossilen Energieerzeugung auf erneuerbare Energien könne dazu beitragen, die Folgen des Klimawandels auf die Grundwasserneubildung zu mildern. (dpa/pm)