Wasser

Spree: Brandenburg arbeitet an Zielwerten für Wasserqualität

Zu hohe Eisen- und Sulfatkonzentrationen verfärben den Fluss an einigen Stellen. Die VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg begrüßt das Vorgehen Brandenburgs. Die Sicherung eines qualitativ hohen Trinkwassers müsse absolute Priorität haben.
17.10.2018

Das Land Brandenburg arbeitet an verbindlichen Zielwerten für die Wasserqualität der Spree. Erste Entwürfe zu Erlassen für Eisen- und Sulfatkonzentrationen liegen vor und werden nun mit dem Wirtschaftsministerium abgestimmt, wie das Umweltministerium in Potsdam mitteilte. Stellenweise verfärbt zuviel Eisen das Wasser in der Spree, auch erhöhte Sulfat-Salzwerte sind ein Problem. Ein Grund sind ehemalige Tagebaue. Die Erlasse sollen eine Grundlage für Wasserbehörden sein, um Zielwerte bei der Wasserqualität zu erreichen.

VKU: "Verursacherprinzip konsequent umsetzen"

Der Verband kommunaler Unternehmen (Landesgruppe Berlin-Brandenburg) begrüßte, dass Zielwerte in Brandenburg festgelegt werden sollen. "Die Sicherung der qualitativ hohen Trinkwasserversorgung in Brandenburg muss absolute Priorität genießen", betonte der VKU-Landesgruppenvorsitzende Harald Jahnke. Verbindliche Zielwerte für die Wasserqualität seien ein wichtiger Beitrag, die bergbaubedingten, teilweise erhöhten Eisen- und Sulfatwerte in der Spree und deren Zuflüsse einzudämmen. "Dabei muss das Verursacherprinzip konsequent umgesetzt werden", so Jahnke weiter. Es bleibe abzuwarten, in welchem Umfang die Werte nun festgelegt würden.

Sachsen plant hingegen keine derart konkreten Vorgaben, wie das Umweltministerium in Dresden mitteilte. «Vielmehr sind die zuständigen sächsischen Berg- und Wasserbehörden in einem engen fachlichen Kontakt.» Die in Sachsen ergriffenen Konzepte zeigten bereits Wirkung und trügen dazu bei, die Belastungen weiter zu verringern und damit auch die Situation in Brandenburg zu verbessern.

Grundlage ist ein Landtagsbeschluss von 2015

Grundlage der Erlasse in Brandenburg ist ein Beschluss des Landtages in Potsdam aus dem Jahre 2015. Die Grünen hatten im März Verzögerungen angemahnt und aufs Tempo gedrückt. Der staatliche Bergbausanierer LMBV arbeitet seit Jahren an der Verbesserung der Wasserqualität und vermeldet dabei immer wieder Erfolge. Trotzdem gibt es nach wie vor Probleme.

In stillgelegten Braunkohle-Gruben mischen sich das dort freigelegte Sulfat und Eisen mit dem zurückkehrenden Grundwasser, und das Ganze gelangt in Gewässer. Auch der aktive Tagebau spielt eine Rolle. In der Lausitz gab es zu DDR-Zeiten zahlreiche Braunkohle-Gruben, die nach der Wende stillgelegt und viele davon anschließend zu Seen geflutet wurden. In der Lausitz in Sachsen und Brandenburg gibt es noch vier aktive Tagebaue, in denen Braunkohle gefördert wird.

Berlin sieht Brandenburg in der Pflicht

In Berlin gibt es schon länger die Sorge um die Qualität des Trinkwassers wegen der Sulfat-Werte in der Spree. Das Flusswasser wird zum Teil auch für die Trinkwasser-Aufbereitung genutzt. Das Land Berlin sieht Brandenburg in der Pflicht und erwartet Maßnahmen. Der Sulfat-Erlass hat auch zum Ziel, die Sicherung der Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. (dpa/hoe)