Wasser

SWU baut drei neue Trinkwasserkammern

Wegen der Konsolidierung der SWU war das Vorhaben zurückgestellt worden. Nun investieren die Stadtwerke 9 Mio. Euro in die Erneuerung des Ulmer Wasserdrehkreuzes.
28.09.2020

Mit dem Bau von neuen Wasserkammern sichert SWU die Versorgung der Stadt Ulm.

Versteckt bei der Ulmer Jugendherberge duckt sich der Wasserhochbehälter Kuhberg in den Grüngürtel. Seine vier großen Kammern sind kaum wahrnehmbar ins Gelände eingelassen. Und doch ist hier ein zentraler Ort der Ulmer Trinkwasserversorgung. In den nächsten drei Jahren wird das Wasser-Reservoir für fast 9 Mio. Euro durch einen Neubau ersetzt, wie das Unternehmen mitteilt. Zum Ersten Spatenstich fanden sich der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch zusammen mit Klaus Eder, Chef der SWU Holding, und Wolfgang Rabe, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze, an der Baustelle ein.

Der Hochbehälter (HB), dessen erste Kammern schon 1907 in Betrieb gingen, ist die Drehscheibe der Wasserverteilung in Ulm. Vom Kuhberg aus wird das im Wiblinger Auwald „Rote Wand“ geförderte und über 70 Höhenmeter hochgepumpte Grundwasser in der gesamten Stadt verteilt. Der HB Kuhberg ist der Haupt-Wassersammler. Er speist drei weitere, zum Teil noch höher gelegene Speicher; von dort aus fließt das Trinkwasser in die Hauptleitungen und später in die Häuser. Das natürliche Gefälle liefert den notwendigen Druck im Netz, der hier und da durch den Betrieb von Pumpen angepasst werden muss.

Effizientere Nutzung

Die Pläne für den Neubau der Kuhberg-Behälter liegen schon seit einigen Jahren in der Schublade. Im Zeichen der Konsolidierung der SWU war das Vorhaben aber zurückgestellt worden. „Jetzt realisieren wir es“, bekräftigt Rabe. Zwei der vier alten Wasserkammern werden abgerissen. An gleicher Stelle werden drei Rundbehälter aus Edelstahl errichtet, jeder speichert 4000 Kubikmeter Trinkwasser.

Das Gesamt-Fassungsvermögen der neuen Behälter bleibt gegenüber den Altbauten gleich. „Doch effektiv nutzen ließ sich das Reservoir bisher nur zu vier Fünfteln“, weist Rabe auf ein Manko hin, dem der Neubau abhelfen soll. „Die 12 Mio. Liter Speicherinhalt werden künftig nahezu vollständig dem Netzbetrieb zur Verfügung stehen.“

PV-Strom treibt Pumpen an

Bauliche Besonderheit: Die drei neuen Rundbehälter, jeder um die zehn Meter hoch bei 25 Metern Durchmesser, werden durch Photovoltaik-Module auf den Dachflächen bekrönt. Der aus den ca. 170 Kilowatt installierter PV-Leistung gewonnene Strom wird primär an Ort und Stelle für den Betrieb der Pumpen verbraucht.

Mit den Stadtbildgestaltern abgesprochen sei die besondere Fassadengestaltung. Die Rundspeicher verbergen sich hinter hohen Wänden aus geriffeltem Cortenstahl. Dieses Material verwittert „gezielt“ und nimmt dabei eine charakteristische, rostfarbene Patina an – ein gerne gewähltes Gestaltungselement in Architektur und Skulptur. (hp)