Wasser

Wasser wird billiger - Kommunaler Anbieter übernimmt in Rostock

Für die Beteiligten war die Umstellung der Wasserversorgung von einem privaten auf einen kommunalen Anbieter ein Jahre dauernder Kraftakt.
01.07.2018

Für viele ist es selbstverständlich, dass Wasser aus dem Hahn kommt. Dahinter steckt aber sehr viel Know-how, Technik und ein großes Rohrleitungsnetz.

In Rostock und 28 Gemeinden im Umland sinken die Gebühren für Wasser und Abwasser. Seit Sonntag gibt es einen neuen Wasserversorger: Nach 25 Jahren löste die kommunale Nordwasser GmbH den privatwirtschaftlichen, zur Remondis-Gruppe gehörenden Anbieter Eurawasser Nord ab.

Nach Angaben der Geschäftsführerin Katja Gödke vom kommunalen Warnow-Wasser- und Abwasserverband (WWAV) wird damit Wasser um 24 Prozent und Schmutzwasser um 14 Prozent günstiger. Ansonsten ändere sich für die Menschen in der Region bei der Versorgung nichts. Gödke war an den jahrelangen und teils zähen Verhandlungen maßgeblich beteiligt.

Bürgerschaftsbeschluss von 2014 umgesetzt

Mit der Umstellung wurde ein Bürgerschaftsbeschluss von 2014 umgesetzt. Das Gremium war der Ansicht, dass das mit Wasser und Abwasser erwirtschaftete Geld in die Stadtkassen gehört. Dabei geht es um insgesamt rund neun Mio. Euro, die an die Hansestadt und die anderen Gemeinden ausgeschüttet werden sollen.

Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) betonte, dass es vor 25 Jahren gute Gründe für ein öffentlich-privates Betreibermodell gegeben habe. "So wie es jetzt gute Gründe gibt, die Wasserwirtschaft im Interesse der Einwohner zurück in die öffentliche Hand zu geben." Damals hatte die Auslagerung von Personal als gutes Mittel zur Kostensenkung gegolten. Nun gelte es, auch alle gemeinsam getroffenen Prämissen, vor allem Versorgungssicherheit und Gebührensenkung, einzuhalten.

Eurawasser: Übergang einvernehmlich geklärt

Der Übergang sei einvernehmlich geklärt worden, sagte Eurawasser-Geschäftsführer Robert Ristow. Sein Unternehmen bedauere, dass es trotz eines guten Angebots nicht weiter tätig sein dürfe. Eurawasser bedanke sich für 25 Jahre Zusammenarbeit. "Mit dem privatwirtschaftlichen Engagement haben wir eine sehr gute Versorgungssituation geschaffen", sagte Ristow. (hil/dpa)