Wasser

WSE dreht Wasser für Tesla-Baustelle wieder auf

Nach Eingang der Zahlungen hat der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) die Sperre aufgehoben. Derzeit wird die Baustelle über ein Provisorium versorgt. Rund um den Bau der Leitungen für Trink- und Abwasser sind noch einige Fragen offen.
16.10.2020

Blick über die Baustelle der Tesla Gigafactory (Luftaufnahme mit einer Drohne).

Die Wasserversorgung auf der Fabrik-Baustelle des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin ist nach einem Tag Pause wieder angelaufen. «Die Zahlung ist eingegangen und die Kollegen sind unterwegs, um die Sperrung aufzuheben», sagte die Sprecherin des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE), Sandra Ponesky, am Freitag auf dpa-Anfrage. Der Verband hatte das Wasser am Donnerstag abgestellt, weil das Unternehmen trotz mehrfacher Mahnung die Rechnung nicht bezahlt habe. Tesla hatte sich dazu nicht geäußert.

Unterdessen sind die Vorbereitungen für die Wasserversorgung der Fabrik in vollem Gange. Die geplante Fabrik nahe Berlin soll rund 1,4 Mio. Kubikmeter Wasser im Jahr verbrauchen – die Vorbereitungen für die Leitungen sind bereits in vollem Gang. «Wir müssen sie an unser vorhandenes Netz anschließen», sagte Ponesky. Derzeit erhält Tesla das Wasser aus einem vorläufigen Anschluss über Standrohre.

Zwei bis drei Monate Bauzeit

Das Trinkwasser soll aus Freienbrink kommen. Wann der Bau der Wasserleitungen beginnen kann, ist bisher offen. «Die reine Bauzeit sind zwei bis drei Monate», sagte die Sprecherin. Die größte Herausforderung beim Bau der Wasserleitungen ist nach Angaben des Wasserverbands das Schmutzwasser, das nach Erkner geleitet werden soll.

Tesla unterzeichnete kürzlich den Vertrag zur Wassererschließung, in dem es um Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für die erste Ausbaustufe der Fabrik geht. Der Autobauer hatte seinen prognostizierten Wasserverbrauch dafür in der Spitze nach Kritik von 3,3 Mio. auf rund 1,4 Mio. Kubikmeter im Jahr gesenkt.

Bis zu 15 Mio. Kubikmeter Trinkwasser

Tesla könnte bei einem Ausbau viel mehr Wasser benötigen. Im Entwurf für den geänderten Bebauungsplan der Gemeinde Grünheide heißt es: «Perspektivisch müssen zusätzliche 2,15 Mio. Kubikmeter pro Jahr bereitgestellt werden. Dabei sind weitere Kapazitäten zu erschließen.» Langfristig sei möglicherweise sogar eine Versorgung mit weiteren 15,3 Mio. Kubikmeter pro Jahr nötig. (hp)