"Cyberangriffe aus Russland eine ernstzunehmende Gefahr"
Der Bundesverband zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (BSKI) zeigt sich besorgt über die Entwicklung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und befürchtet zunehmende Cyber-Attacken aus Russland auch auf deutsche Unternehmen.
Die Behörden und Unternehmen müssen die Warnungen durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ernst nehmen“, sagt der Bundesvorsitzende des BSKI, Holger Berens am Freitag.
Scholz will kritische Infrastrukturen stärken
Auch der stellvertrende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Konstantin von Notz, sieht für Deutschland eine ernstzunehmende Gefahr von Cyberangriffen aus Russland. «Wir haben in den letzten Jahren immer wieder gesehen, dass das eine Methode ist, die Russland anwendet, und wir sind da verletzbar», sagte Notz am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». Deutschland müsse diese Gefahr «maximal ernstnehmen» und sich «hart und entschlossen aufstellen». Als Beispiele für Bereiche, die betroffen sein könnten, nannte er Finanzmärkte, die Stromversorgung, Medien und Krankenhäuser.
Grünen-Bundesparteichef Omid Nouripour sagte die Regierungskoalition sei dabei, sich auf mögliche Hacker-Angriffe auch auf die kritische Infrastruktur in Deutschland vorzubereiten.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach in seiner Regierungserklärung am Sonntag davon, dass sich nicht alle Bedrohungen der Zukunft mit den Mitteln der Bundeswehr einhegen lassen. "Deshalb brauchen wir eine starke Entwicklungszusammenarbeit. Deshalb werden wir unsere Resilienz stärken – technisch und gesellschaftlich – zum Beispiel gegen Cyberangriffe und Desinformationskampagnen; gegen Angriffe auf unsere kritische Infrastruktur und Kommunikationswege", so Scholz
Hotline für Unternehmen eingerichtet
Der BSKI empfiehlt Unternehmen, sich gegen Cyberschäden zu wappnen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. IT-Spezialisten sollten im Angriffsfall verfügbar sein, Notfallpläne sollten überprüft, Sicherheitskopien gemacht werden. Das BSKI-Mitglied NovaStor hat aus diesem Grund eine Hotline geschaltet, unter der sich Unternehmen kostenfrei über Maßnahmen zur Überprüfung ihrer Datensicherung beraten lassen können. Die Hotline ist erreichbar über https://de.novastor.com/#cyberkrise. (sg/dpa)