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Drei Viertel der Deutschen haben Angst vor einem Cyberkrieg

Bitkom-Umfrage: Abgeschaltete Kraftwerke, stillstehende Züge oder lahmgelegte Fabriken – lediglich 23 Prozent befürchten keinen Cyberkrieg.
23.11.2022

Als größte Bedrohung gilt dabei Russland, das 86 Prozent als möglichen Urheber von Cyberangriffen auf Deutschland sehen.

Knapp die Hälfte (45 Prozent) fürchtet sich zwar vor einem Cyberkrieg, glaubt aber nicht, dass dieser in einen militärischen Konflikt eskalieren kann. Ein gutes Viertel (27 Prozent) hingegen befürchtet, dass aus staatlich gesteuerten Cyberattacken auch ein militärischer Konflikt entstehen kann. Nur 23 Prozent haben keine Angst vor einem Cyberkrieg. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 1.193 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Russland gilt als größte Bedrohung

Als größte Bedrohung gilt dabei Russland, das 86 Prozent als möglichen Urheber von Cyberangriffen auf Deutschland sehen. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand China (34 Prozent), Nordkorea (28 Prozent) und Indien (10 Prozent) sowie der Iran, die Türkei, Ungarn und die USA mit jeweils 9 Prozent.

„Konflikte zwischen Staaten werden längst auch im Cyberraum ausgetragen. Deutschland muss verstärkt in seine digitale Abwehrbereitschaft investieren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Was die digitale Verteidigungsbereitschaft angeht, so verlieren die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger derzeit den verbliebenen kleinen Rest an Vertrauen in die Bundeswehr.“

Wenig Vertrauen in die Bundeswehr

Die große Mehrheit von 89 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger hält die Bundeswehr für nicht ausreichend ausgestattet, um Deutschland im Cyberraum zu verteidigen. Das ist ein deutlicher Anstieg der Skepsis im Vergleich zum Vorjahr, als erst 78 Prozent eine mangelnde Verteidigungsfähigkeit gesehen haben.

66 Prozent sagen, die Bundeswehr sei auf keinen Fall ausreichend ausgestattet (2021: 51 Prozent), 23 Prozent meinen, sie sei eher nicht ausreichend ausgestattet (2021: 27 Prozent). Nur 4 Prozent meinen aktuell, dass die Bundeswehr für den digitalen Verteidigungsfall eher ausreichend ausgestattet ist (2021: 11 Prozent), gerade einmal 2 Prozent sind sich da völlig sicher (2021: 5 Prozent). (sg)