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Leichterer Einstieg in die Business Objects: BO4E-Hub gegründet

Mit einer Cloud-Plattform will die Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte Energiewirtschaft bis Jahresende eine zentrale Anlaufstelle für Softwareanbieter und Energieversorger schaffen.
22.06.2022

Peter Martin Schroer legt dar: „Der Hub gestaltet den Einstieg in die Arbeit mit den BOs sehr viel leichter als bisher. Er bietet den Softwarehäusern Orientierung bei der Programmierung und dient ihnen als Angebotsplattform für BO-taugliche Apps."

Mit der Open-Source-Cloud-Plattform BO4E-Hub will der gemeinnützige Verein, der seit 2016 besteht und sich die Verbreitung der „Business Objects for Energy“ (BO4E) als in der Energiewirtschaft allgemeingültigen Softwarestandard zum Ziel gesetzt hat, erstmals ein Internet-Tool anbieten, das sowohl Entwicklern als auch Anwender von Software-Applikationen nützen solll.

Vereinsinterne und -externe Projektteams arbeiten demnach derzeit intensiv an dessen Realisierung. Der Go-live des neuen BO4E-Hubs ist für die Jahreswende 2022/2023 vorgesehen.

Einfacherer Einstieg

„Wir sind davon überzeugt, dass unser BO4E-Hub ein Erfolg wird“, sagt Peter Martin Schroer, Vorsitzender der Interessengemeinschaft, und erklärt die Zielsetzung: „Der Hub gestaltet den Einstieg in die Arbeit mit den Business Objects for Energy sehr viel leichter als bisher. Er bietet den Soft-warehäusern Orientierung bei der Programmierung BO-tauglicher Apps und dient ihnen als Angebotsplattform. Energieversorger profitieren von einem übersichtlichen Rechercheinstrument, einem App-Katalog und einer Workflow Engine bei der Ausführung unternehmensinterner Prozesse.“ 

Mit diesen Vorzügen will die Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte Energiewirtschaft die Bedenken vieler Interessenten am neuen Softwarestandard entkräften und die Einstiegshürden für die Softwareumstellung niedriger gestalten.

„Bisher sahen wir uns häufiger mit Skepsis seitens der Softwaredienstleister und EVU konfrontiert, die den Nutzen der BO4E zwar durchaus anerkannten, aber bei deren Implementierung zu viel Komplexität sowie Mühe durch Zeit- und Kostenaufwand vermuteten. Der BO4E-Hub gestaltet den Umstieg von Grund auf leichter.“

Die Funktionalität im Überblick

Der neue BO4E-Hub ist eine Cloud-Plattform für alle Akteure in der Energiewirtschaft, die Daten mittels standardisierter Geschäftsobjekte der Energiewirtschaft (Business Objects for Energy) austauschen wollen. Als zentrale Anlaufstelle konzipiert, finden hier Software-Unternehmen und IT-Dienstleister sämtliche Informationen zur Entwicklung BO4E-kompatibler Software, erhalten Kompatibilitätsnachweise und können ihre Applikationen auf einem Marktplatz anbieten.

Fachanwender in den Ener-gieversorgungsunternehmen verschaffen sich auf der Plattform einen Über-blick über das Angebot BO4E-kompatibler Software und können den Hub als Process Engine einsetzen, d. h. Geschäftsprozesse individuell und flexibel editieren, anlegen und ausführen. 

Hintergrund des Vereins und BO4E-Standard

Nach dem Grundsatz „aus der Energiewirtschaft für die Energiewirtschaft“ will die BO4E-Interessengemeinschaft – ohne Gewinnstreben – komplexe Softwarearchitekturen in der Branche ermöglichen, die ohne individuelle Schnittstellen zwischen Applikationen auskommen.

Der BO4E-Standard gibt dabei Programmierstrukturen vor, die die Kommunikation zwischen verschiedenen Software-Applikationen unter-schiedlichster Hersteller vereinheitlichen und die wie eine gemeinsame „Spra-che“ zu bewerten sind. Marktwirtschaftlicher Hintergrund ist die progressive Digitalisierung in Verbindung mit zunehmender Diversifizierung, die den EVU und deren Dienstleistern neue Softwareanwendungen und deren reibungslose Interaktion abverlangt.  (sg)