"Wir bereiten die ersten Go-Lives in diesem Jahr vor"
Herr Frontzek, wie ist der aktuelle Stand bei der TAP? Wann ist mit dem Go-Live zu rechnen?
Patrick Frontzek, Geschäftsführer der TAP Steuerungsgesellschaft: Wir hätten uns gewünscht, schon etwas weiter zu sein. Unser Ziel, eine innovative Plattform für den Markt zu realisieren, gestaltet sich komplexer und umfangreicher als anfänglich erwartet, sodass sich der erste Go-Live leider verzögert. Das ändert nichts daran, dass wir weiter hoch motiviert und zuversichtlich sind, in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnerunternehmen und mit Unterstützung durch Accenture und Powercloud in diesem Jahr entscheidende Fortschritte zu erzielen. Wir passen die Projektstruktur, das Vorgehen und die Zusammenarbeit flexibel an die Situation an. So können wir frühzeitig weitere Verbesserungen vornehmen, von denen die Thüga-Abrechnungsplattform beim Go-Live, aber auch langfristig profitieren wird. Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten aus den Kundenhäusern und Accenture stellen wir die Plattform noch besser auf und bereiten die ersten Go-Lives in diesem Jahr vor.
Als Achillesferse gilt bei der TAP der Bereich für die Netzbetreiber. Ist hier inzwischen eine Lösung gefunden worden?
Die Welt der Netzbetreiber ist eine Welt, in der viele Details ineinandergreifen und wenig Spielraum für Fehler lässt. Diese Erfahrung haben auch wir gemacht. Daher sind wir einem verspäteten, aber sinnvoll angepassten Projektplan mit Accenture und Powercloud gefolgt und erwarten die Übergabe der Plattform für die Rolle Netzbetrieb in nächster Zeit. Unser TAP-Expertenteam prüft die Lösung und stimmt gemeinsam mit unseren Auftragnehmern mögliche Optimierungen des Systems ab, sodass ein Go-Live des ersten Kunden reibungslos ablaufen kann.
Wie viele Unternehmen werden die TAP einsetzen und wie laufen hier die Vorbereitungen?
Die TAP wird von einer vielfältigen Kundengruppe aus 39 Unternehmen genutzt. Dazu zählen sowohl Thüga-Partnerunternehmen als auch Stadtwerke und Energieversorger außerhalb der Thüga-Gruppe. Diese Kunden zeichnen sich durch eine hohe Diversität aus, sowohl in Bezug auf ihre Größe als auch ihr breites Produktportfolio.
Die Vorbereitungen für die Nutzung der Plattform laufen auf Hochtouren. Die Umstellung bedeutet eine umfassende Transformation des gesamten Unternehmens – von den Prozessen über die Organisation bis hin zu den Schnittstellen und angebundenen Systemen. Man kann sich das vorstellen wie eine Operation am offenen Herzen, da alle Prozesse ohne Unterbrechung weiterlaufen, trotz der weitreichenden Auswirkungen in alle Bereiche.
Dafür bieten wir den TAP-Kunden umfassende Unterstützung. Accenture hat ein umfangreiches Schulungsangebot entwickelt und begleitet die technische Migration auf die Plattform. Alle weiteren Aufgaben erfüllen die Unternehmen in Zusammenarbeit mit uns, der TAP Steuerungsgesellschaft. Hierzu gehören Aufgaben wie Projektkoordination, Integration, Datenextraktion, Umstellung von Prozessen und Change Management – eine riesige Aufgabe, die im engen Dialog zwischen den Unternehmen und der TAP Steuerungsgesellschaft bewältigt wird.
Unser Ziel bleibt klar definiert: den Erfolg des Projektes sicherstellen und die ersten Go-Lives realisieren. In diesem Bestreben schöpfen wir aus den gewonnenen Erfahrungen und dem wertvollen Expertenwissen unserer engagierten Kunden. Diese Partnerschaft, verbunden mit dem fortlaufenden Einsatz unseres Technologiepartners Accenture, lässt uns zuversichtlich auf das Jahr blicken. Wir sind überzeugt, dass 2024 ein Jahr voller Fortschritte und bedeutender Errungenschaften für die TAP wird und wir gemeinsam die Zukunft der Energieabrechnung gestalten.
Die Fragen stellte Stephanie Gust